So sieht der Betriebshof noch ein paar Monate aus. Am 15. März sollen die Mitglieder des Verwaltungsausschusses des Gemeinderats das neue Konzept absegnen. Foto: Ströbele (Archiv)

Der Bezirksbeirat hat zugestimmt, dass an der Deckerstraße elf Millionen Euro investiert werden.

Seelberg - Im Frühjahr 2018 sollen die Arbeiten auf dem Gelände des Betriebshofes an der Deckerstraße beginnen. Das teilte Peter Holzer vom Hochbauamt im Rahmen einer Bürgerinformation den Cannstattern und Bezirksbeiräten am Mittwochabend im Rathaus mit. „Wir sind noch in einer frühen Phase des Projekts. Aber wir haben einen Entwurf mitgebracht, damit Sie sehen können, was genau passieren soll“, sagte Peter Holzer.

Derzeit nutzt das Garten-, Friedhofs- und Forstamt (GFF) die Betriebsstelle an der Deckerstraße als Lager. Auch das Tiefbauamt hat dort Flächen und Garagen. Eine Studie hat ergeben, dass am Standort zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden können, um das Zentrale Baumpflegeteam und den Pflegebetrieb Mitte des GFF von der Villa Berg nach Bad Cannstatt verlagern zu können. Auf der dann freien Fläche an der Sickstraße sollen Wohnungen entstehen. Des Weiteren sollen Mitarbeiter des Tiefbauamtes an die Deckerstraße ziehen, die sich derzeit auf dem Betriebshof Gingener Straße um das Parkraummanagement und die Parkscheinautomaten kümmern.

Um das neue Konzept in Bad Cannstatt umsetzen zu können, muss zunächst einmal das Lager- und Garagengebäude an den Bahngleisen abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Das soll bei laufendem Betrieb geschehen. Wenn diese Maßnahme im Spätherbst 2019 abgeschlossen ist, werden die Arbeits- und Sozialräume vom angrenzenden Gebäude in den Neubau verlagert. Anschließend wird das alte Betriebsgebäude zu einem Lager umgebaut. Die Arbeiten sollen im Sommer 2020 beendet sein. Insgesamt stehen für dieses Projekt elf Millionen Euro zur Verfügung.

Der Flüsterasphalt an der Deckerstraße wird erst einmal nicht kommen

Zwei Anwohner meldeten sich schließlich zu Wort, um Peter Holzer und den Leiter des GFF, Volker Schirner, nach möglichen Lärmquellen und dem prognostizierten Verkehrsaufkommen zu fragen. „Ab 7 Uhr ist auf dem Betriebshof mit Geräuschen zu rechnen, im Sommer vielleicht ein bisschen früher“, sagte Schirner. Da sich der Schwerpunkt des GFF aber eher auf das Thema Bewässerung konzentriere, sei nicht mit großen Lärmemissionen zu rechnen. Grundsätzlich werde bis 16 Uhr gearbeitet. Und auch während der Bauzeit müssten die Anwohner nicht mit großen Lärmbelästigungen rechnen, ergänzte Peter Holzer. Bestandsgebäude würden weiterhin als Lärmschutz dienen.

Auch beim Thema Verkehr und Parken konnten Schirner und Holzer die Bürger beruhigen. Die rund 70 Mitarbeiter, die künftig auf dem Betriebshof arbeiten werden, seien angehalten, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an die Deckerstraße zu kommen. Es werde etwa 25 Stellplätze auf dem Gelände geben, die auch ausreichen müssten, sagte Volker Schirner.

Die Bezirksbeiräte votierten anschließend einstimmig für die neue Konzeption des Betriebshofes. Peter Mielert (Grüne) wies allerdings noch darauf hin, dass die Maßnahmen aus dem Lärmaktionsplan an der Deckerstraße nun umgesetzt werden sollten – Flüsterasphalt und Temporeduzierung. Klaus Hofmann vom Tiefbauamt machte den Lokalpolitikern aber wenig Hoffnung. Der Belag sei erst zwischen 2006 und 2009 erneuert worden.