Zu den geplanten Umbauten an der Kreuzung Georgiiweg und Mittlere Filderstraße gehört etwa die neue Rechtsabbiegespur für Autos, die aus dem Kessel kommen Foto: Stadt

Der Stadtbezirk ist von der Umgestaltung der Waldau an einer Stelle betroffen. An der Kreuzung Georgiiweg und Mittlere Filderstraße soll sich einiges ändern.

Sillenbuch/Degerloch - Arne Seyboth begann seinen Vortrag mit einer Entschuldigung. Und zwar dafür, dass er als Vertreter des Stadtplanungsamts nicht von sich aus auf die Sillenbucher Bezirksbeiräte zugegangen ist. Diese hatten nämlich selbst aktiv werden müssen und gefordert, dass sie informiert werden, ob und wie die Umgestaltung der Waldau auch ihren Bezirk betrifft. Denn ein Teil des geplanten Verkehrskonzepts spielt sich auch auf Sillenbucher Gemarkung ab. Vergangenen Mittwoch holte Seyboth sein Versäumnis nach und besuchte die Bezirksbeiräte in ihrer Sitzung.

Der Großteil der geplanten Umgestaltung betrifft Degerlocher Boden. Dazu gehört zum Beispiel der bewilligte Ausbau des Gazi-Stadions und der Bau des zentralen Platzes, aber auch die Planung neuer Wege und die Verbreiterung einiger Straßen. Für Sillenbuch wird es nur an einer Stelle konkret. Und zwar etwa auf Höhe der Haltestelle Ruhbank, an der Kreuzung von Georgiiweg und Mittlerer Filderstraße. Letztere bildet die Gemarkungsgrenze.

Zwei Bäume müssen weichen

Die Verkehrsplanung sieht vor, dass das Sport- und Erholungsgebiet Waldau künftig auch aus Richtung Stuttgart über den Georgiiweg angefahren werden darf. Ebenso soll man aus dem Georgiiweg kommend künftig auch in Richtung Stuttgarter Talkessel abbiegen dürfen. Derzeit dürfen nur Autos aus und in Richtung Süden in den und aus dem Georgiiweg fahren.

Für diese neue Verkehrsführung müssen unter anderem eine neue Rechtsabbiegespur und eine Verkehrsinsel entstehen. Zudem muss laut Seyboth der bestehende Fußgänger-Überweg über die Mittlere Filderstraße ein Stück in Richtung Norden versetzt werden. Für alle Baumaßnahmen müssen zwei Bäume weichen. Sie seien jedoch so klein, dass sie verpflanzt werden können. „Seit der Aktion im Schlossgarten wissen wir ja, was beim Verpflanzen von Bäumen möglich ist“, scherzte Arne Seyboth. Für die Kirchheimer Straße bringe die Öffnung des Sportgebiets seiner Meinung nach keine Nachteile. Mehr Verkehr werde jedenfalls nicht erwartet.

Philipp Kordowich, der Sprecher der CDU-Fraktion, wollte wissen, ob und wie der Eichenhain betroffen sei. Er könne sich vorstellen, dass künftig der Verkehr Richtung Schönberg mehr über die Mittlere Filderstraße als das Königsträßle abfließen wird. Seyboth relativierte diese Sorge. Es werde auch dort nicht mehr Verkehr erwartet, da das Abbiegen aus dem Georgiiweg in diese Richtung heute schon gestattet sei.

Fußgängerüberweg bereitet Bauchschmerzen

Bauchschmerzen bereitete den Bezirksbeiräten die geplante Verlegung des Überwegs für Fußgänger und Radfahrer. Besonders letztere würden an der neuen Stelle direkt auf die Bushaltestelle und die dort wartenden Fahrgäste treffen und hätten es schwer, durchzukommen, klagten sowohl die CDU als auch die Grünen. Arne Seyboth erklärte, dass das Konzept noch nicht in Stein gemeißelt sei. „Wir optimieren den Plan noch“, sagte er. Der Leiter des Sachgebiets Gesamtverkehrsplanung versprach, dass er die Anregungen der Bezirksbeiräte mitnehmen und in die weitere Arbeit mit einfließen lassen werde .

Günter Rath, der stellvertretende Bezirksbeirat der Fraktionsgemeinschaft SÖS und Linke, stellte schließlich die Gretchenfrage – nämlich wann das Konzept denn überhaupt umgesetzt werden könne. „Das haben wir nicht in der Hand“, antwortete Arne Seyboth. „Das entscheidet der Gemeinderat, indem er Geld bereitstellt.“ Nachdem der aktuelle Haushalt gerade erst vor einem Monat verabschiedet wurde, werde so schnell aber nichts passieren. „Vor 2016 werden wir kein Geld haben.“