An mehreren Schultoiletten sind Amokdrohungen aufgetaucht. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Nach Amokdrohungen ist die Polizei an mehreren Schulen im Einsatz. Hintergrund ist offenbar ein neuer Online-Trend.

Heilbronn - Ein Datum, eine Uhrzeit, dann das „Wort“ Amok dahinter: Solche Drohungen, in großen Buchstaben, allerdings nicht immer mit korrekter Rechtschreibung an die Wände von Schultoiletten geschmiert, haben in den vergangenen Tagen mehrfach die Beamten des Polizeipräsidiums Heilbronn beschäftigt. Es handele sich um einen gefährlichen Online-Trend, erklärte die Polizei. Zu tatsächlichen Gewalttaten kam es in diesen Fällen aber nicht.

So hatten am Mittwoch zwei zwölfjährige Mädchen die Türe der Mädchentoilette an der Gemeinschaftsschule in Obrigheim (Neckar-Odenwald-Kreis) mit einer Gewaltandrohung beschriftet. Die Kriminalpolizei kam den beiden Schülerinnen schnell auf die Spur. Sie hätten sich einen schlechten Spaß erlaubt, räumten die beiden strafunmündigen Kinder vor der Polizei ein.

Hintergrund ist ein Aufruf in einem Videoportal

Auch in Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) kam es am Mittwochnachmittag zu einem solchen Vorfall. Dort ermittelten die Beamten zwei Jungen als Täter. Sie würden nun angezeigt, erklärte die Polizei. An der Realschule war sie schon zum zweiten Mal in dieser Woche im Einsatz. Dort war am Dienstag auf der Mädchentoilette eine entsprechende Drohung aufgetaucht, datiert auf den folgenden Mittwoch. Obwohl die Urheber nicht ausfindig gemacht werden konnten, blieb auch hier alles ruhig. Die Polizei überwachte das Schulgelände bis Schulschluss.

In jüngster Zeit häuften sich solche Fälle. Hintergrund der Taten seien offenbar entsprechende Aufrufe in den Sozialen Medien, in diesem Fall in einem Videoportal, erklärte die Polizei. Dort würden die Nutzer dazu aufgefordert, Drohungen von Straftaten in Form von Schriftzügen in der Schule anzubringen. Dadurch würde der Unterricht ausfallen, heiße es. Diese Rechnung ging allerdings in allen Fällen nicht auf. Der Unterricht fand unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen, aber sonst unbeeinflusst statt.