Einst begann ihre Karriere in Stuttgart: Schauspielerin Ulrike C. Tscharre (rechts), zuletzt im Tatort zu sehen. Foto: Bayerischer Rundfunk

Ihre erste Hauptrolle spielte sie auf den Brettern des kleinen Studio-Theaters in der hohenheimer Straße in Stuttgart. Das war Mitte der 90er Jahre. Mittlerweile ist Schauspielerin Ulrike C. Tscharre eine anerkannte TV-Größe. Ihr nächster Auftritt zur Hauptsendezeit ist am Freitag, 17. April, im Ersten – im Film „Besser als Du.“

Stuttgart - Die Ulrike-C.-Tscharre-Festspiele gehen weiter. So kann man es derzeit wohl berechtigterweise bezeichnen, wenn eine Akteurin in zwei Wochen dreimal zur Hauptsendezeit um 20.15 Uhr im Ersten zu bewundern ist. Dabei hat die 42-jährige Schauspielerin, die in Berlin lebt, durchaus schwäbische Wurzeln: Geboren ist Ulrike C. Tscharre in Bad Urach – und ihre erste schöne Rolle hatte sie auf einer kleinen Stuttgarter Bühne, nämlich im Studio Theater an der Hohenheimer Straße.

Einer, der sich an ihre ersten Schritte auf den Brettern, die die Welt bedeuten, gut erinnert, ist Norbert Laubacher. Er war von 1981 bis 2001 künstlerischer Leiter des Studio Theaters mit seinen gerade mal 80 Sitzplätzen.

Dank eines Jubiläumsbuchs zum 20-jährigen Bestehen des Theaters hat der 73-Jährige auch noch die genauen Daten parat: Die erste Tscharre-Darbietung war am 26. April 1996 („Sommernachtstraum“ von Beat Fäh nach William Shakespeare). Manchen Zuschauern bis heute noch im Gedächtnis geblieben ist „Der Streit“, der am 18. September 1997 Premiere feierte.

„Von Anfang an bewundert"

Er habe, so der künstlerische Leiter, „von Anfang an bewundert, wie gut sie ist“. Nach Stuttgart war die seinerzeit 23-Jährige zusammen mit dem Regisseur Peter M. Mustafa aus Köln gekommen, wo sie damals lebte. „Was ich besonders toll fand“, sagt Laubacher. „war, dass sie nie verleugnet hat, dass sie bei uns gespielt hat.“

In einem Theater, das seinerzeit mit Profis wie eben Tscharre und genauso mit Amateuren spielte. Die Schauspielerin selbst hat dies sogar auf ihrer Homepage erwähnt, wo sie in der Kurzbiografie über sich selbst schreibt: „Nach dem Abitur traut sie sich als rechtes Landei nicht zum Vorsprechen an eine Schauspielschule.“ Sie studiert Literatur. „Bald wird sie als Gast an einem kleinen Theater engagiert und spielt ihre Traumrolle, die Eglé in ,Der Streit’ von Marivaux.“

Alsbald geht es steil aufwärts

Erst danach folgt die Schauspielschule – und alsbald geht es steil aufwärts. Sie wird die Tochter von Mutter Beimer in der „Lindenstraße“, gibt ihr Kinodebüt in „Schöne Frauen“. Bereits siebenmal war Ulrike C. Tscharre in „Tatort“-Folgen zu sehen – einmal komplett schwäbisch in der Folge „Bienzle und der Feuerteufel“.

Am vergangenen Sonntag durfte ein Millionenpublikum sie erneut in der Premiere des fränkischen „Tatorts“ bewundern. Am Freitag, 10. April, spielte sie in „Hochzeitskönigin“, an diesem Freitag folgt die nächste Hauptrolle in „Besser als Du“ – allesamt im Ersten.

Vor dem Fernsehschirm sitzen wird auch Laubacher. So groß herausgekommen ist schließlich keiner seiner bisherigen Schützlinge: „Ich bin happy, wie sie sich entwickelt hat, mir geht das Herz auf, wenn ich sie sehe“ – und wohl nicht nur ihm.