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Die Arbeit der Spielerberater wird oft als raffgieriger Menschenhandel bezeichnet. Einer von ihnen ist Uli Ferber (52). Er stellte sich den Fragen der Redaktion.

Stuttgart - Die Beliebtheit seiner Branche liegt nah bei der Steuerfahndung, die Arbeit der Spielerberater bezeichnen Kritiker des Profifußballs als raffgierigen Menschenhandel, aber Uli Ferber (52) neigt deshalb nicht zu groben Revanchefouls. Er sagt: "Ich kann jeden Morgen in den Spiegel schauen."

Es ist zwanzig vor elf, als das Handy klingelt. Uli Ferber meldet sich aus Pleidelsheim. "Stau, ich musste runter von der Autobahn", knarzt es aus dem Telefon, "mein Navi zeigt: Ankunft zehn Uhr neunundfünfzig. Bis gleich!"

Navis können irren: Zwei Minuten vor elf kurvt der pechschwarze Audi A 8 auf den Parkplatz vor dem Stuttgarter Pressehaus. Er klettert aus dem Wagen, wirft lässig sein dunkles Jackett über die Schulter und schreitet mit ausholenden Schritten zur Tat. "Tut mir leid, dass es nicht früher geklappt hat", sagt er mit entschuldigender Geste, "normalerweise komme ich zu solchen Terminen gern ein bisschen früher."

Irgendwie passt dieser Satz wie maßgeschneidert zum Selbstverständnis des Spielerberaters Uli Ferber. Ein "bisschen früher" als andere feilte er an der eigenen beruflichen Laufbahn, ein wenig fixer als die Konkurrenz entdeckte er die Möglichkeiten des familieneigenen Hotelbetriebs in Kleinaspach und ein kleines bisschen wacher als die meisten Mitbewerber war er, als junge Fußballstars vom VfB Stuttgart seriösen Rat bei ihrer Karriereplanung suchten.

Inzwischen ist Uli Ferber einer der Geschäftsführer der Hotelanlage Sonnenhof am Rande der Löwensteiner Berge, er ist Chef von Fair-Sport, einer Agentur, die mit 16 Mitarbeitern 30 Profifußballer betreut, und weil es sich so ergab, gelang der ehemaligen Freizeitmannschaft SG Sonnenhof Großaspach mit ihm als Mentor und Gönner der Durchmarsch bis in die Fußball-Regionalliga Süd.