Rabbiner Yehuda Pushkin zeigt Besuchern die Synagoge. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Die Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg betreut rund 300 Flüchtlinge, die auch private Zuflucht finden. Ukrainische Juden erhalten unbefristete Aufenthaltsgenehmigung, Arbeitserlaubnis und Anspruch auf Sozialhilfe.

Yehuda Pushkin, der Rabbiner der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW) in Stuttgart, erschrickt nicht, wenn es mitten in der Nacht an seiner Tür läutet. Er weiß: Flüchtlinge können sich nicht an die üblichen Besuchszeiten halten. Nicht nur er, der aus Petrosawodsk in Russland stammt, und seine Frau Nelly aus der ukrainischen Stadt Dnepropetrowsk, haben solchen erschöpften und verzweifelten Menschen Hilfe und Zuflucht gegeben, weiß IRGW-Vorstandssprecherin Barbara Traub: „Das Gleiche gilt für Rabbiner Schneur Trebnik und seine Frau Chani in Ulm, wo ebenfalls jüdische Flüchtlinge ankommen und Hilfe brauchen.“ Ein funktionierendes Netzwerk zwischen den jüdischen Gemeinden in der Ukraine, die vor allem in Kiew, Odessa und Lwiw ansässig und bedeutend sind, und der Zentralen Wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, sorgt für die Kontakte und die rettenden Adressen.