Wie auf dem Foto die Stadt Irpin wurde auch Poltawa, das 350 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Kiew liegt, von russischen Raketen getroffen. Foto: dpa/Oleksandr Ratushniak

Poltawa ist eine Stadt in der Zentralukraine, deren Einwohner seit Beginn des Angriffskrieges leiden. Tamara Postnikova vom Städtepartnerschaftsbüro in Filderstadt berichtet von den Menschen dort und darüber, was das für ihren Job bedeutet.

Filderstadt/Filder - Bei Tamara Postnikova klingelt zurzeit unentwegt das Telefon. Ob es Anfragen der Presse oder aus Poltawa sind – „eigentlich müsste ich zwei Telefone gleichzeitig bedienen, wenn ich nur könnte“, erzählt sie. Selbst nach Feierabend macht sie weiter, spricht ihren Freunden und Verwandten, allen voran ihrem Bruder und ihrem Neffen, stetig Mut zu. Das sei gerade die einzige Möglichkeit, ihnen emotional zu helfen. Tamara Postnikovas Job ist in diesen Tagen hart: Sie arbeitet im Filderstädter Partnerschaftsbüro für die ukrainische Stadt Poltawa. Seit 1988 haben die Filder-Kommunen Ostfildern, Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt eine enge Partnerschaft mit Poltawa. Beinahe genau so lange ist Tamara Postnikova für diese Städtepartnerschaft im Einsatz. Zunächst in der 300 000 Einwohnergemeinde, die 350 Kilometer südöstlich von der Hauptstadt Kiew am Fluss Worskla liegt. Und später, nachdem sie 1997 nach Deutschland ausgewandert war, fing sie 2007 in Filderstadt an, die Partnerschaft und den Kontakt zu ihrer Heimatstadt zu pflegen.