Von den Sanktionen ist auch der russische Internetanbieter Yandex. Foto: AFP

Gegen mehrere russische Internetanbieter sind in der Ukraine Sanktionen verhängt worden. Die Begründung: Gefahr von Cyberangriffen.

Kiew - Die Ukraine hat Sanktionen gegen zahlreiche russische Internetanbieter verhängt und das mit der Gefahr von Cyberangriffen begründet. Betroffen sind etwa das größte russische Internetunternehmen Yandex sowie die sozialen Netze Odnoklassniki und Vkontakte, eine russische Variante von Facebook. Die mit einem präsidialen Erlass verhängten Sanktionen sehen auch die Sperrung von Vermögenswerten der Firmen in der Ukraine vor und untersagen es ukrainischen Anbietern, auf die russischen Seiten zu verlinken. Der Schritt richtet sich nach offiziellen Angaben gegen Firmen, „deren Aktivität die Informations- und Internetsicherheit der Ukraine gefährdet“.

Der Internetanbieter Mail.ru, zu dem Odnoklassniki und Vkontakte gehören, gab an, dass rund 25 Millionen Ukrainer, die die Netzwerke nutzten, von der „politisch motivierten Aktion“ betroffen sein könnten. „Wir haben uns nie mit Politik beschäftigt. Wir haben kein einziges Gesetz in der Ukraine gebrochen.“ Yandex teilte ebenso wie Mail.ru mit, dass die ukrainischen Maßnahmen kaum wirtschaftliche Auswirkungen auf die Unternehmen hätten.

Die russische Regierung sprach von einer kurzsichtigen Aktion. Viele der betroffenen Internetdienste sind in der Ukraine sehr beliebt. Russland behalte sich Gegenmaßnahmen vor, sagte ein Sprecher des Präsidialamtes. Allerdings gebe es kaum ukrainische Internetseiten, die in Russland populär seien.