Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Umweltministerin Thekla Walker warnt davor, den Ukraine-Krieg dafür zu nutzen, um die erneuerbaren Energien und die Landwirtschaft gegeneinander auszuspielen. Das sind die Hintergründe.

Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) hat davor gewarnt, den Ukraine-Krieg dafür zu nutzen, um die erneuerbaren Energien und die Landwirtschaft gegeneinander auszuspielen.

Sie sagte dem „Badischen Tagblatt“ (Samstag), sie könne nur alle davor warnen, den Krieg jetzt für eine Rolle rückwärts zu nutzen und wieder die Diskussionen von vorgestern zu führen. „Es wird weniger Weizen aus der Ukraine geben. Darauf können wir sinnvoll reagieren zum Beispiel durch weniger Lebensmittelverschwendung.“ Es sei eine große Frage, wie man dem Hunger in der Welt begegne.

Walker reagierte auf Aussagen von Peter Hauk

„Aber allen, die glauben, dass weniger Photovoltaik oder weniger Windkraft weiterhilft, kann ich nur sagen, dass knapp zwei Drittel der einschlägigen Flächen in Deutschland für den Anbau von Futtermitteln verwendet werden.“ Man könne doch jetzt nicht den Kopf verlieren und die energiepolitischen Ziele aufgeben. Da gebe es andere Möglichkeiten.

Walker reagierte auf Aussagen von Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU). Ihm zufolge zwingt der Krieg in der Ukraine das Land dazu, wichtige Agrarflächen zur Produktion von Nahrungsmitteln zu nutzen und für den Ökostrom auszuschließen. „Ich bin sehr für die erneuerbaren Energien, aber wir dürfen nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Krieges die Produktion von Nahrungsmitteln nicht aus den Augen verlieren“, hatte Hauk erklärt. Gute Ackerbaustandorte müssten unbedingt von einer Umnutzung ausgeschlossen werden. „Für diese Standorte werde ich kämpfen.“