Sean Penn ruft zum Boykott der Oscars auf, sollte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht während der Gala zugeschaltet werden. 

Hollywood-Star Sean Penn (61) droht mit einem Boykott der Oscars für den Fall, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) bei der diesjährigen Verleihung nicht virtuell zugeschaltet wird. Das hat der Schauspieler nun in einem Interview angekündigt.

Penn befindet sich derzeit mit seiner 2010 gegründeten Hilfsorganisation CORE (Community Organized Relief Effort) im polnischen Warschau, um geflüchteten Menschen aus der Ukraine zu helfen. Zuvor hatte er sich unter anderem mehrfach mit Selenskyj getroffen und eine Dokumentation über die russische Invasion in der Ukraine gedreht.

"Der schamloseste Moment in der gesamten Geschichte Hollywoods"

Er sei froh, dass er die Frage nach den Oscars gestellt bekomme, erklärt Penn im Gespräch mit "CNN". Die Academy könne nichts besseres machen, als Selenskyj "diese Gelegenheit zu geben, zu uns allen zu sprechen". Penn habe jedoch mitbekommen, dass die Veranstalter der Oscar-Verleihung sich offenbar dagegen entschieden hätten - unabhängig davon, ob der frühere Schauspieler und heutige ukrainische Präsident überhaupt zugeschaltet werden wolle.

Falls diese Entscheidung tatsächlich gefallen sei und auch die Präsentatoren nicht auf den Ukraine-Krieg eingingen, werde es "der schamloseste Moment in der gesamten Geschichte Hollywoods". Penn hofft, dass es anders kommt. Sollte es doch dazu kommen, sei es wichtig, "zu protestieren und die Academy Awards zu boykottieren". Alle Anwesenden sollten dann einfach aufstehen und gehen, schlägt Penn vor - auch wenn er verstehe, dass seine Kolleginnen und Kollegen bei der Gala ihre Filme feiern möchten.

Penn ist selbst zweimaliger Oscarpreisträger. Er gewann für seine Darstellung in den Filmen "Mystic River" (2003) und "Milk" (2008) jeweils als bester Hauptdarsteller. Der Schauspieler und Regisseur kündigt an, seine beiden Auszeichnungen gegebenenfalls nach seiner Rückkehr in die USA "einschmelzen" zu wollen, sollte Selenskyj nicht eingeladen werden.