Prowestlichen Demonstranten um Oppositionspolitiker Vitali Klitschko (links) protestierten am Sonntag in Kiew gegen die prorussische Regierung. Foto: dpa

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist es am Sonntag erneut zu Massenprotesten gegen die prorussische Führung gekommen. Auf dem Unabhängigkeitsplatz versammelten sich Schätzungen zufolge mehr als 20.000 Menschen.

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist es am Sonntag erneut zu Massenprotesten gegen die prorussische Führung gekommen. Auf dem Unabhängigkeitsplatz versammelten sich Schätzungen zufolge mehr als 20.000 Menschen.

Kiew - Zehntausende Regierungsgegner in der ukrainischen Hauptstadt Kiew haben zum sechsten Mal in Folge bei einer großen Sonntagskundgebung gegen die prorussische Führung protestiert. Die prowestlichen Demonstranten um Oppositionspolitiker Vitali Klitschko forderten auch Aufklärung im Fall der Reporterin Tatjana Tschornowol, die vor wenigen Tagen überfallen worden war. Die für ihre Kritik an Präsident Viktor Janukowitsch bekannte Journalistin liegt verletzt in einer Klinik. Bisher wurden vier Verdächtige festgenommen.

Auf dem Unabhängigkeitsplatz (Maidan) im Zentrum von Kiew versammelten sich Schätzungen zufolge mehr als 20.000 Menschen. Weitere Oppositionsanhänger zogen zu der scharf bewachten Residenz von Janukowitsch außerhalb der Hauptstadt der Ex-Sowjetrepublik.

„Die Regierung erwartet, dass die Proteste wegen der Neujahrsferien aufhören, aber wir kämpfen bis zum Sieg“, sagte der ehemalige Boxweltmeister Klitschko auf dem Maidan. Auch der frühere Außenminister Arseni Jazenjuk forderte die Demonstranten auf, den Protest fortzusetzen. „Wir dürfen den Maidan nicht räumen“, rief der Parteikollege der inhaftierten Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko.

Präsident Janukowitsch hatte auf Druck Russlands auf eine engere Anbindung an die EU verzichtet - und damit die Proteste ausgelöst.