Die Kirchstraße 1 soll saniert und damit komplett nutzbar gemacht werden. Foto: StZ

Vis-à-vis des Uhinger Rathauses sollen in der Kirchstraße 1 mehr öffentliche Einrichtungen Platz finden. Die Kosten für die Sanierung und den Umbau werden auf 2,3 Millionen Euro geschätzt.

Uhingen - Auf der To-do-Liste steht das Projekt schon seit geraumer Zeit. Nun will die Stadt Uhingen die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes Kirchstraße 1 anpacken. Zumindest hatte der Gemeinderat die weiterführenden Planungen vor der Sommerpause abgesegnet. Ein bereits ausgearbeitetes, aber noch vorläufiges Nutzungskonzept aus dem Büro Aedis in Ebersbach-Roßwälden dient dabei als Grundlage. Dieses sieht vor, zusätzlich zum Jugendhaus, das sein Domizil schon in der Kirchstraße 1 hat, dort weitere öffentliche Einrichtungen unterzubringen.

Neben dem Heimatmuseum, das seinen Platz bis jetzt im Berchtoldshof hat, und dem Fotomuseum, das ohnehin aus dem Rathaus ausziehen muss, um mehr Platz für die Verwaltung zu bekommen, könnten in dem großen Haus inmitten der Stadt auch ein Familientreff oder eine Generationen-Begegnungsstätte sowie Vereinsräume eingerichtet werden. Die voraussichtlich anfallenden Kosten, inklusive eines Anbaus zur Erschließung, beziffert der Aedis-Architekt Peter Reiner auf rund 2,3 Millionen Euro, wobei er nach einer bereits vorgenommenen Schadensanalyse und aufgrund der Erfahrung seines Büros mit Denkmalsanierungen davon ausgeht, dass diese Schätzung „ziemlich genau“ ist.

Landeszuschüsse sollen bei der Realisierung helfen

Gut die Hälfte dieser Summe müsste Uhingen wohl aus dem eigenen Haushalt bestreiten. Der Rest könnte vom Land zugeschossen werden, da sich die Kirchstraße im Sanierungsgebiet Oberdorf befindet. Dazu muss es allerdings mit dem Beginn der Baumaßnahme recht flott gehen, da das Programm 2019 ausläuft. Möglich sei es, diese Frist einzuhalten, betont Reiner, der etwa mit einem Jahr an weiterer Planungszeit und dann nochmals mit einem Jahr für die Realisierung rechnet.

„Mit dem Denkmalschutz ist das bisherige Konzept, samt des Anbaus mit Treppenhaus und Aufzug an der Nordseite, bereits abgestimmt, sagt der Architekt. Was die Ausgestaltung und die Verlegungen angeht, laufen die Gespräche bereits, wobei die Kirchstraße 1 und der Berchtoldshof gemeinsam betrachtet werden. Denn sollten dort Flächen frei werden, könnten diese von der Jugendmusikschule oder ebenfalls von Vereinen genutzt werden.

Dass die Räumlichkeiten in der Kirchstraße für die vorgesehenen Nutzungen ausreichen, davon sind der Architekt und die Vertreter der Stadtverwaltung gleichermaßen überzeugt. Momentan würden in dem Haus nur etwas mehr als 300 Quadratmeter genutzt, künftig könnten es gut 800 sein: im Erdgeschoss vom Jugendhaus, das zusätzlich einen Freibereich und weitere Gruppenräume erhalten könnte, in einem Teil des ersten Stocks vom Familien- oder Generationentreff und den Vereinen sowie in den beiden Dachgeschossen von den Museen. Ein anderer Teil des ersten Obergeschosses, in dem die Räume nur 1,80 Meter hoch sind, ist für die gesamte Technik und als Lager vorgesehen.