Zwei Stunden Parken mit Parkscheibe sind bald Vergangenheit: Auf der verwilderten Fläche an der Uhinger Eisenbahnstraße werden 40 Park-&-Ride-Plätze angelegt. Foto: Ines Rudel

Die Gespräche zwischen der Stadt Uhingen und der Deutschen Bahn AG haben sich hingezogen. Um den Parkdruck zu mindern entstehen nun aber – nach langen Hin und Her – in der Eisenbahnstraße 40 weitere Park-&-Ride-Plätze.

Uhingen - Das neue Jahr beginnt für die Stadt Uhingen und für alle, die vom dortigen Bahnhof aus zur Arbeit pendeln, mit einer guten Nachricht. Zwar konnte die Sanierung des Haltepunktes, anders als zunächst angekündigt, bis zum Jahreswechsel nicht vollständig abgeschlossen werden. Dafür steht jetzt allerdings fest, dass die manchmal schier endlose morgendliche Sucherei nach Park-&-Ride-Plätzen in absehbarer Zeit der Vergangenheit angehören wird.

Die schon seit geraumer Zeit nicht mehr ausreichenden Stellflächen an der Bahnhofstraße werden ergänzt – und zwar auf der anderen Gleisseite in der Eisenbahnstraße. Immer wieder hatte die Stadt Vorstöße unternommen, dort auf ihre Kosten bis zu 50 weitere Parkplätze anzulegen. Immer wieder hieß es jedoch von Seiten der Bahn, der der mit Unkraut bewachsenen brachliegende Streifen gehört, dass sie eine Pacht für die Nutzung haben wolle. Das wiederum sah in Uhingen aus nachvollziehbaren Gründen niemand ein. Denn die einzigen Profiteure der zusätzlichen Park-&-Ride-Plätze sind schließlich diejenigen, die von der Straße bequem auf die Schiene umsteigen wollen, also die Kunden des Zugverkehrunternehmens.

Die Bahn stellt die Flächen, die Stadt bezahlt den Bau

Immer wieder wurde das Angebot von einer Stelle des Konzerns zu einer anderen weitergeschoben, sodass der Freie-Wähler-Stadtrat Rainer Frey bereits von einer „Zuständigkeits-Charade“ sprach. Die Uhinger Rathausspitze ließ allerdings nicht locker, und so kam es jüngst zu einem Vorort-Termin zwischen Sven Hantel, dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für das Land Baden-Württemberg, und dem Bürgermeister Matthias Wittlinger, der zu seiner Verstärkung gleich noch den Göppinger CDU-Bundestagsabgeordneten Hermann Färber mitgebracht hatte.

Innerhalb kürzester Zeit war das Problem dann auf einmal gelöst. Die Bahn verzichtet auf die zunächst geforderte Pacht von 12 000 Euro pro Jahr. Dafür investiert die Stadt rund 15 000 Euro, um die 40 vorgesehenen Stellplätze anzulegen. Dass auf dem zu bebauenden Areal einige Oberleitungsmasten stehen und im Untergrund ein Kabelkanal verläuft, sei dabei keine unüberwindbare Hürde, wie Wittlinger stets betont hat. „Die technische Lösung steht zwar noch aus. Ich bin mir aber sicher, dass unsere Planer eine finden werden.“ Nach Einschätzung des Schultes’ ist in jedem Fall ausreichend Platz vorhanden, „wenn wir die Stellflächen schräg anlegen“. Dies würde den Bahnpendlern zudem das Ein- und Ausfahren erleichtern, fügt er hinzu.