Der Bahnhof ist in der Nacht zum Mittwoch für eine Polizeiübung gesperrt. Foto: Lg/Piechowski (Symbolbild)

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sind Teile des Hauptbahnhofs gesperrt, weil die Landes- und die Bundespolizei dort für den Fall eines Terroranschlags üben. Wir beantworten Fragen rund um diese Übung.

Stuttgart - Der Hauptbahnhof Stuttgart wird in der Nacht zum Mittwoch Schauplatz eines außergewöhnlichen Polizeieinsatzes: Die Landes- und die Bundespolizei üben dort gemeinsam mit der Feuerwehr für den Ernstfall eines Terroranschlags. Das hat auch Auswirkungen für die Bahnreisenden, da Teile des Bahnhofs gesperrt werden müssen.

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Wer ist beteiligt?

Die Landespolizei und die für Grenzen, Bahnanlagen und Flughäfen zuständige Polizei des Bundes trainieren gemeinsam. Unterstützt werden sie von der Deutschen Bahn und der Stuttgarter Feuerwehr. Insgesamt sind rund 800 Beteiligte mit dabei.

Wann findet die Anti-Terror-Übung statt?

Die Einsatzkräfte üben in der Nacht vom Dienstag, 11. September, auf Mittwoch, 12. September, in der Zeit von 20 bis 5 Uhr im Hauptbahnhof und auf einem Stück des Geländes davor.

Ist das die erste Übung dieser Art?

Nein. Ähnliche Übungen hat die Polizei bereits in Berlin, Leipzig, Frankfurt am Main, Hannover und München an den Bahnhöfen absolviert.

Muss es ausgerechnet der 11. September sein?

Man habe sich den Tag nicht absichtlich ausgesucht, an dem 2001 der Anschlag auf das World Trade Center in New York begangen wurde, sagt dazu Jonas Große, der Sprecher der Bundespolizei. Das Datum sei zustande gekommen, als man einen für alle beteiligten Dienststellen möglichen Termin gesucht habe. Die Polizei werde mit der Symbolik des 11. September verantwortungsbewusst umgehen.

Was merken Bahnreisende?

Von 20 Uhr an sind mehrere Bereiche des Hauptbahnhofes abgesperrt. Dazu zählen die Bahnsteige 1 bis 6 und der entsprechende Abschnitt der Empfangshalle. Die Polizei stellt Sichtschutzzäune auf. Ein solcher steht auch im Bereich des Taxistandes vor dem Bahnhof.

Hat die Übung Auswirkungen auf den Bahnverkehr?

Laut der Deutschen Bahn ist der Zeitraum so gewählt, dass der Verzicht auf die sechs Gleise den Zugverkehr nicht einschränkt. Reisende sollen sich rechtzeitig informieren, von welchem Gleis ihr Zug abfährt.

Was hört und sieht man von der Übung im Hauptbahnhof?

Die Polizei wird mit Platzpatronen – also nicht mit scharfer Munition – schießen und Explosionen simulieren. Das wird man hören. Davor warnt die Polizei sensible Zeitgenossen. Auch die Bahn wird darauf in Durchsagen und auf Informationstafeln hinweisen. Zu sehen sein wird nichts, da neben den Zäunen auch noch ein leerer Zug auf Gleis 6 die Übung abschirmt.

Welche Szenarien werden durchgespielt?

Das verrät die Polizei nicht. Denn wenn Informationen darüber, worauf die Polizei sich einstellt, an die Öffentlichkeit gelangen würden, dann könnten auch potenzielle Attentäter dieses Wissen erlangen, argumentieren die Einsatzkräfte. Und das wollen die Landes- und die Bundespolizei verhindern.