Ein konsequenter Ausbau des Glasfasernetzes ist wichtig für den Wirtschaftsstandort. Foto: dpa

Wenn Wunsch und Wirklichkeit im Digitalen zu weit auseinanderklaffen, wird das für die Unternehmen zur Gefahr. Die Südwestwirtschaft muss international den Anschluss finden, meint Wirtschaftsredakteur Thomas Thieme.

Stuttgart - Dem mittelständischen Unternehmer geht es also auch nicht besser als dem Privatmann. Er bekommt bei der Internetverbindung oft nicht das, was ihm von seinem Netzanbieter versprochen wird. Doch während zu Hause nur der Haussegen in Schieflage gerät, wenn der Streamingdienst oder das Computerspiel erlahmt, stehen Firmen vor weitaus größeren Problemen. Wenn Wunsch und Wirklichkeit im Digitalen zu weit auseinanderklaffen, wird das für sie zur Gefahr.

Das Land der Tüftler ist auf eine funktionierende digitale Infrastruktur angewiesen. Schlüsselbranchen wie die Autoindustrie und der Maschinenbau brauchen stabile Verbindungen und schnelle Datenübertragungsraten. Sonst drohen sie ihre Spitzenstellung im internationalen Innovationswettbewerb einzubüßen. Was hierzulande noch vielerorts Stand der Technik ist, wird in anderen Ländern – etwa in Asien, Nordeuropa und den USA – längst durch neue Übertragungstechnologien wie Glasfaserkabel und den Mobilfunkstandard 5G in den Schatten gestellt. Die Politik muss zusehen, dass wir gemessen an diesen Standards irgendwie den Anschluss finden.