Vermutlich zwei Kampfjets des Typs Eurofighter haben am Donnerstagabend die Schallmauer durchbrochen. Bei der Polizei gingen Anrufe besorgter Bürger ein. Foto: dpa

Am Donnerstag, gegen 19.30 Uhr, erschütterte ein gewaltiger Knall den Ostalb- und den Rems-Murr-Kreis. Zur Ursache gibt es widersprüchliche Angaben.

Rems-Murr-Kreis - Gegen 19.30 Uhr hat am Donnerstag ein lauter Knall Teile des Rems-Murr- und des Ostalbkreises erschüttert. Selbst unter der Notrufnummer 110 gingen einige Anrufe ein, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Aalen bestätigt. Dieses gibt jedoch Entwarnung: Es habe sich bei dem Geräusch um einen Überschallknall gehandelt.

Widersprüchliche Angaben

Über den Urheber des Knalls gibt es allerdings widersprüchliche Angaben: Laut der Polizei ist eine Gruppe amerikanischer F-16-Jets in Überschallgeschwindigkeit geflogen. Die Auskunft des Luftfahrtamts der Bundeswehr, das in Deutschland für die Überwachung des militärischen Flugverkehrs zuständig ist, hört sich jedoch anders an: „Zwei Kampfflugzeuge der Bundeswehr von Typ Eurofighter haben Abfangübungen durchgeführt. Dabei kam es gegen 19.27 Uhr lokaler Zeit zu einem Überschallknall.“ Die Übung habe in einem zeitweilig reservierten Luftraum über dem Allgäu stattgefunden, die Jets seien auf einer Höhe von 12 800 Metern geflogen.

Was passiert bei einem Überschallknall?

Fliegt ein Flugzeug schneller als der Schall, verdichtet sich die Luft um den Jet – diese Druckstöße sind vom Boden aus als Überschallknall wahrnehmbar. Es kracht in einem Kegel von bis zu 80 Kilometern Breite. Zu Zeiten des Kalten Krieges war das Fliegen in Überschallgeschwindigkeit und die damit verbundenen Geräusche noch an der Tagesordnung – heutzutage unterliegt das aber strengeren Auflagen. „Über Land dürfen Jets das meist nur noch, wenn sie hoch genug sind oder ein Einsatz es erfordert“, erklärt ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung (DFS).

Sind Überschallflüge in Deutschland erlaubt?

Überschallflüge sind in Deutschland legal, wenn sie werktags, zwischen 8 und 12.30 sowie zwischen 14 bis 20 Uhr, stattfinden, und die Flugzeuge höher als 10 800 Meter fliegen. Und sie müssen laut einem Sprecher des Luftfahrtamts der Bundeswehr im Vorfeld angemeldet werden. Außerdem seien die Flugwege so zu planen, dass „der Überschallknall dicht besiedeltes Gebiet nach Möglichkeit vermeidet“. Die Bundeswehr hat ein offizielles Bürgertelefon eingerichtet, das über Flugbewegungen Auskunft gibt. Es ist unter der Nummer 08 00/8 62 07 30 zu erreichen.