Kampfjets operieren – und üben – meist in Zweiergruppen. Foto: Bernd Wüstneck/dpa

Am Dienstag haben wieder zwei Eurofighter die Scheiben im Rems-Murr-Kreis wackeln lassen. Diesmal war es eine Übung – am Tag zuvor hatte es einen echten Einsatz gegeben.

Rems-Murr-Kreis - Schneller als der Schall: am Dienstag gegen 10.30 Uhr waren über der Region Stuttgart zwei Überschallknalle zu hören. Im Abstand von wenigen Sekunden brachten Kampfjets Gläser in den Schränken zum Klirren. In den Zeiten des Kalten Krieges war so etwas quasi an der Tagesordnung. Dann wurde es zumindest in der Region Stuttgart stiller – in den vergangenen Monaten kam es aber auch hier immer wieder zu deutlich hörbaren Überschallflügen.

Beim Flug am Dienstag handelte es sich um eine Übung, die in einem eigens dafür reservierten Luftraum über dem Ostallgäu stattfand. Am Montag jedoch waren Kampfjets zu einem echten Einsatz unterwegs. „Ein Airliner war ohne Funkkontakt in den deutschen Luftraum eingeflogen“, erklärt ein Sprecher der Luftwaffe. Vom Luftwaffenstützpunkt Lechfeld aus seien zwei Eurofighter gestartet und mit Überschallgeschwindigkeit Richtung Südhessen geflogen, um das Passagierflugzeug abzufangen.

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Davon zu unterscheiden sei der Übungsflugbetrieb. Das Taktische Luftwaffengeschwader 74 lässt seine Kampfjets derzeit nicht wie gewöhnlich aus Neuburg an der Donau starten lässt, sondern vom Lechfeld aus, das geringfügig näher an Stuttgart liegt. Die Staffel stellt die sogenannte Alarmrotte, die für die Sicherheit im süddeutschen Luftraum sorgen soll. Übungen mit Überschall ließen sich nicht vermeiden, so der Luftwaffensprecher: „Schlussendlich geht es um die Sicherheit im deutschen Luftraum. Wenn wir Einsätze wie den am Montag fliegen wollen, müssen wir das auch üben, dafür genügt ein Simulator nicht.“