Der strahlende Sieger bei der OB-Wahl in Kehl heißt Wolfram Britz. Foto: privat/oh

Schon vor zwei Wochen hat Wolfram Britz bei der Oberbürgermeisterwahl in Kehl vorne gelegen. Jetzt holte er sogar die absolute Mehrheit. Gleichwohl ist es eine Überraschung.

Kehl - Die Überraschung bei der Oberbürgermeisterwahl in Kehl ist perfekt. Der parteilose SPD-Gemeinderat und gelernte Krankenpfleger Wolfram Britz hat beim zweiten Wahlgang am Sonntag bei unverändertem Bewerberfeld mit 51,3 Prozent sogar die absolute Mehrheit geholt. Der 53-Jährige tritt damit die Nachfolge von Oberbürgermeister Toni Vetrano (CDU) an, der nach acht Jahren nicht mehr kandidiert hatte.

„Ich weiß, dass ich mich nicht auf eine leichte Aufgabe eingelassen habe“, sagte der Gewinner. In den vergangenen Tagen hatte es Diskussionen darüber gegeben, ob Britz, der schon im ersten Wahlgang mit 44,8 Prozent vorne gelegen hatte, ohne Verwaltungsausbildung und größere Führungserfahrung dem Amt in einer 37 000-Einwohner-Stadt überhaupt gewachsen wäre. Die Wähler gaben darauf eine klare Antwort: Sie trauen es dem gut vernetzten Kommunalpolitiker zu.

Der amtierende Baubürgermeister hat keine Chance

Demgegenüber ist der Erste Beigeordnete und amtierende Baubürgermeister Thomas Wuttke (parteilos) der große Verlierer. Abgeschlagen landete er nur noch auf Rang drei. Hinter seinem Namen machten diesmal 22,5 Prozent der Kehler ihr Kreuz. Auf Platz zwei schob sich die aus Baden-Baden stammende Unternehmerin Anemone Bippes. Sie war von der CDU unterstützt worden und erreichte 26,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag mit 36,1 Prozent auf einem ähnlichen Niveau wie vor zwei Wochen.