Der vierspurige Ausbau der B 14 ist nun durchgängig bis Backnang-West möglich Foto: Eppler

Der Bund hat unerwartet 105 Millionen Euro für den zweiten und dritten Abschnitt zugesagt. Damit könnte der Verkehr durchgehend in vier Spuren bis Backnang-West rollen.

Backnang - Noch in der vergangenen Woche war es beim Regierungspräsidium Stuttgart unklar, ob und wann es mit dem zweiten und dritten Abschnitt des vierspurigen Ausbaus der B 14 in Richtung Backnang weitergehen kann. Am Mittwoch dann die überraschende Nachricht: Der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat ein Investitionspaket mit Baufreigaben für Bundesfernstraßen vorgelegt. Auf vier Projekte in Baden-Württemberg entfallen 282 Millionen Euro – darin enthalten sind 105 Millionen Euro, um den Ausbau der B 14 zwischen der alten Schule in Maubach bis hin zur Anschlussstelle Backnang-West voranzutreiben.

„Gebot der Vernunft, Nägel mit Köpfen zu machen“

Die Vorarbeiten für den ersten Bauabschnitt zwischen Nellmersbach und Waldrems sind, wie berichtet, am 10. Juni dieses Jahres begonnen worden. „Da ist es ein Gebot der Vernunft, Nägel mit Köpfen zu machen und die weiteren Bauabschnitte zeitnah in Angriff zu nehmen. Das geschieht jetzt“, schreibt der Backnanger CDU-Bundestagsabgeordnete und Staatssekretär im Verkehrsministerium, Norbert Barthle.

Der Geldsegen des Bundes für den Ausbau der Bundesstraße bei Backnang sei aber auch für ihn „echt ein Hammer“ und eine Überraschung: „Noch zu Beginn der Legislaturperiode hätten selbst die größten Optimisten, zum Beispiel der Oberbürgermeister Frank Nopper, nicht damit gerechnet, so rasch eine Baufreigabe für das Gesamtprojekt zu erleben.“ Auch der Backnanger SPD-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär Christian Lange zeigte sich erfreut: „Das ist eine fantastische Nachricht für die ganze Region.“ Mit der Baufreigabe könne die komplette Strecke zwischen Nellmersbach und Backnang-West „faktisch in einem Zug ausgebaut“ werden.

„Der große B-14-Traum wird wahr!“

Im Backnanger Rathaus ist der Ausbau der Bundesstraße auf den restlichen 5,6 Kilometern ein lange gehegter Wunsch. „Der große B-14-Traum wird wahr!“, frohlockt der Oberbürgermeister Frank Nopper. „Dank an Berlin und Hut ab vor unseren Bundestagsabgeordneten. Jetzt muss die Vierspurigkeit bis zum Autobahnzubringer so schnell wie irgend möglich vorangetrieben und hergestellt werden.“

Der Ball liegt jetzt nicht mehr beim Bund, sondern beim Regierungspräsidium Stuttgart (RP). Dort erklärt eine Sprecherin, das RP habe schon vor der Freigabe mit den Planungen begonnen. „Am zweiten Murrtal-Viadukt werden wir wohl vom Sommer 2018 an bauen.“

Auf den Ausbau der B 14 hinter Nellmersbach hatte man in Backnang fast sieben Jahre gewartet. Im Juni wurde dann mit den Bau der Ausweichspur begonnen, die eigentlichen Arbeiten am ersten Bauschnitt sollen Anfang 2017 starten und im Jahr 2020 abgeschlossen sein. Mit Blick auf die nun freigegebenen Abschnitte zwei und drei teilt der Landesverkehrsminister Winfried Hermann mit: „Es dauert in der Regel ein bis zwei Jahre nach der Baufreigabe durch den Bund, bis umfangreiche Investitionen möglich sind.“