Immer viel Verkehr: die A 81 zwischen Sindelfingen und Böblingen Foto: factum/Archiv

Dass statt dem Land das Unternehmen Deges die A 81 ausbaut, ist für den Landrat Roland Bernhard kein Problem mehr. Der Wechsel soll den Ausbau zwischen Böblingen und Sindelfingen nicht verzögern.

Böblingen/Sindelfingen - Anfang des Jahres war Roland Bernhard noch „bass erstaunt“: Im Januar war bekannt geworden, dass das Unternehmen Deges den Ausbau der A 81 zwischen Böblingen und Sindelfingen übernehmen wird. Dabei hatte das Stuttgarter Verkehrsministerium dem Landrat versichert, „dass das Land dieses wichtige Infrastrukturprojekt so lange wie möglich selbst in der Verantwortung behält.“ Nun ist Roland Bernhard wieder beruhigt. „Die Vertreter von Deges „haben einen guten Eindruck gemacht“, berichtete er im Umwelt- und Verkehrsausschuss von einem Gespräch mit den Beteiligten.

Früher oder später wäre das Projekt sowieso in die Verantwortung der Autobahngesellschaft übergegangen, in der auch Deges aufgehen soll. Denn vom Jahr 2021 an übergibt der Bund die Planung, den Bau und Betrieb aller Autobahnen an diese Gesellschaft. Der Wechsel soll den Ausbau der A 81 auf sechs Spuren und die Überdeckelung zwischen Böblingen und Sindelfingen auch nicht verzögern. „Das Regierungspräsidium bemüht sich um eine gute Übergabe an Deges“, berichtete Roland Bernhard. Dazu ist unter anderem noch vor der Sommerpause ein Kennenlerntreffen mit allen Beteiligten geplant. Außerdem gibt es ein Übergabemanagement und einen Zeitplan.

Baubeginn im Jahr 2020

„Der Baubeginn wird nach wie vor noch im Jahr 2020 angestrebt“, teilt das Landratsamt mit. Im Anschluss daran soll die A 81 von der Anschlussstelle Sindelfingen-Ost bis zum Autobahnkreuz Stuttgart verbreitert werden. Verschiedene Planungen für die Baustelle laufen bereits. Dazu zählt die Bauablaufplanung, mit der das Regierungspräsidium begonnen hat, sowie die Planung für einzelne Bauwerke. Deges hat den Grunderwerb und die Umweltplanung für den Autobahnausbau übernommen.

Ende des Jahres soll auch ein aktualisierter Kostenstand vorgelegt werden. Der CDU-Kreisrat Helmut Noe machte darauf aufmerksam, dass die vorliegenden Zahlen mehr als sechs Jahre alt sind. Er rechnet mit einer Kostensteigerung von mindestens 20 Prozent. Der Ausbau der 7,1 Kilometer langen Strecke schlägt demnach mit 226 Millionen Euro zu Buche, davon werden für die 850 Meter lange Überdeckelung etwa 65 Millionen Euro beansprucht. Der Bund trägt etwa drei Viertel des Gesamtbetrags. Den Rest teilen sich das Land, der Kreis sowie Böblingen und Sindelfingen.