Udo Lindenberg (73) fühlt sich geehrt, dass ein Fossil einer bislang unbekannten Menschenaffenart den Beinamen „Udo“ bekommen hat. „Ich war schon immer ein Freund des aufrechten Gangs“, sagte Lindenberg.
Pforzen/Hamburg - Rockmusiker Udo Lindenberg (73) fühlt sich geehrt von den Forschern, die dem Fossil einer bislang unbekannten Menschenaffenart den Beinamen „Udo“ gaben. „Ich war schon immer ein Freund des aufrechten Gangs“, sagte Lindenberg der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Denn „Udo“ könnte die bisherige Sichtweise auf die menschliche Evolutionsgeschichte grundlegend in Frage stellen: Nach Einschätzung der Wissenschaftler weist sein Skelett darauf hin, dass sich der aufrechte Gang in Europa statt in Afrika und früher als bislang angenommen entwickelt hat.
„Für die Wissenschaft ist es eine Sternstunde - für mich eine große Ehre“, sagte der in Hamburg lebende Musiker. „Big Grattu und dickes Dankeschön dem Team um Madelaine Böhme.“ Über den Fund der bislang unbekannten Primatenart im Allgäu hatten die Forscher um Paläontologin Böhme von der Universität Tübingen und des Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment berichtet. Neben anderen Knochen entdeckten die Wissenschaftler den knapp zwölf Millionen Jahre alten Unterkiefer des Primaten am 17. Mai 2016, dem 70. Geburtstag des Sängers. „Im Radio sind nur seine Songs gelaufen“, sagte Böhme. Die wissenschaftliche Bezeichnung für die Menschenaffenart ist Danuvius guggenmosi.
Für Lindenberg passt „Udo“ perfekt: „UDO wie Urzeitlich Definiertes Optimalmodell - wie eine Blaupause für den neuzeitlichen Panik-Schleicher.“ Auch sei der Ort Lindenberg im Allgäu gar nicht so weit weg vom Fundort bei Pforzen. „Udo von gestern, von heute und von übermorgen - hier kreuzen sich unsere Wege.“ Noch dazu habe er schon 1982 auf dem Album „Keule“ den Song „Urmensch“ veröffentlicht und sich als solcher auch auf dem Plattencover gezeigt. „Ja, früher haben sie ganz human sich mit ‚ner Keule angetickt, doch heute kann ‚n Atomkrieg losgehen, dann sind wir aber alle echt gefickt“, textete der Musiker damals, „da bin ich lieber wieder ’n Urmensch“.