Den deutschen Spielern ist nach dem mageren 1:1 gegen Serbien bei der U21-Europameisterschaft die Enttäuschung anzumerken. Foto: dpa

Das hatte sich die deutsche U21-Nationalmannschaft ganz anders vorgestellt. Statt des erhofften Feuerwerks gab es zum EM-Auftakt gegen Serbien nur Magerkost und einen glücklichen Punkt.

Prag - Bei der Jagd nach dem Olympia-Ticket hat Deutschlands Fußball-Nachwuchs nur mit Mühe einen Fehlstart vermieden. Zum Auftakt der U21-Europameisterschaft kam das DFB-Team vor 5490 Zuschauern in Prag nur zu einem mageren 1:1 (1:1) gegen Serbien und steht im zweiten Vorrundenspiel der Gruppe A am Samstag gegen Tabellenführer Dänemark, der Gastgeber Tschechien mit 2:1 besiegte, bereits unter Druck.

Emre Can bewahrte die Mannschaft von Trainer Horst Hrubesch, die das Spiel nach einem Feldverweis für Christian Günther (69.) zu Zehnt beendete, mit seinem Tor in der 17. Minute vor einer drohenden Auftaktpleite. Filip Ðuricic (8.) hatte Serbien früh in Führung gebracht. „Wir müssen besser auftreten in den nächsten Spielen. Es muss eine Steigerung her“, sagte Torschütze Can. „Ich weiß nicht, wo unsere Lockerheit hin war.“ Auch Hrubesch war wenig begeistert: „Wir sind schwer in die Gänge gekommen. Ich habe davor gewarnt, dass uns hier nichts geschenkt wird. Jetzt weiß jeder, was hier gefragt ist.“ Immerhin konnte er seiner Mannschaft eine Steigerung nach der Pause attestieren. „Glückwunsch an die Jungs, wie sie zurückgekommen sind.“

Vor dem Anpfiff legte sich der Coach, der die U21 vor sechs Jahren letztmals zum EM-Titel geführt hatte, auf Marc-André ter Stegen als Nummer eins für das Turnier fest. Der Torwart vom spanischen Triple-Gewinner FC Barcelona, der den Vorzug vor dem Leverkusener Bernd Leno erhielt, wurde wie das gesamte Team schon beim ersten Angriff der Serben kalt erwischt. Der Ex-Mainzer Ðuricic tunnelte Robin Knoche und überwand Ter Stegen aus zentraler Position.

Der Schock über den frühen Rückstand währte nicht lange

Der Schock über den frühen Rückstand währte jedoch nicht lange, weil Can mit einer feinen Einzelleistung der schnelle Ausgleich gelang. Der England-Legionär vom FC Liverpool schlug an der Strafraumgrenze einen eleganten Haken und vollendete mit einem platzierten Rechtsschuss ins lange Eck.

Dennoch lief beim DFB-Nachwuchs wenig zusammen. In der Offensive fehlte es an konstruktiven Ideen, von Kombinationsfußball war kaum etwas zu sehen. Immer wieder liefen sich die Hrubesch-Schützlinge in der serbischen Deckung fest und dadurch in den einen oder anderen Konter. So nach knapp einer halben Stunde, als BVB-Mittelfeldspieler Milo? Jojic erneut Knoche das Nachsehen gab, aus spitzem Winkel aber knapp verzog.

Kurz vor der Pause bewahrte ter Stegen das deutsche Team vor einem erneuten Rückstand, als er einen 25-Meter-Kracher von Goran Cau?ic mit den Fingerspitzen an die Unterkante der Latte lenkte, von wo der Ball ins Feld zurücksprang.

Hrubesch reagierte auf die maue Vorstellung, die auch DFB-Sportdirektor Hansi Flick auf der Tribüne nicht vom Sitz riss, und brachte mit Wiederbeginn den Neu-Bayern Joshua Kimmich für Moritz Leitner.

Doch die deutsche Mannschaft tat sich weiterhin schwer und ermöglichte dem Gegner durch Ballverluste immer wieder schnelle Gegenstöße. Jojic prüfte ter Stegen mit einem Distanzschuss (56.). Nur ab und zu blitzte auch mal das Vermögen des DFB-Teams auf. Philipp Hofmann (58.) verpasste mit einem Kopfball die Führung. Als Freiburgs Günther wegen einer Schwalbe mit Gelb-Rot vom Platz flog, war die Luft endgültig raus.