Küsschen für den EM-Pokal: Felix Lohkemper (li.) und Joshua Kimmich. Foto:  

Gefeiert haben sie wie die Großen, die Mannschaft hat Charakter, die Spieler haben eine hohe Qualität – alles gut also bei den deutschen U-19-Junioren? Mitnichten! Wolfgang Niersbach warnt vor dem Schlendrian.

Budapest/Stuttgart - Als Hany Mukhtar am Freitag durchs Vip-Terminal am Frankfurter Flughafen schlenderte, machte er große Augen. „So viele Journalisten auf einem Haufen“, sagte er, „das habe ich noch nie gesehen.“ Etwa drei Dutzend Medienvertreter waren gekommen, um mit den U-19-Europameistern um Mukhtar, dem Siegtorschützen im Finale, zu plaudern. Dazu fertigte der DFB ein Willkommensplakat an („Ein Hoch auf euch, wir begrüßen den Europameister 2014“ ), und Präsident Wolfgang Niersbach, der die Delegation beim Finale in Budapest (1:0 gegen Portugal) anführte, hielt beim Empfang für die Jungnationalspieler die ultimative Lobhudelei. „Das sind klasse Jungs. Wie diese Mannschaft aufgetreten ist, als Einheit, wie jeder Einzelne sein Können in den Dienst der Mannschaft gestellt hat, das war vergleichbar mit dem, was wir bis zum 13. Juli bei der WM in Brasilien erlebt haben“, sagte der Verbandschef.

Der DFB-Präsident erinnerte aber auch daran, dass im Erfolg schon große Fehler gemacht worden seien: „Lasst nicht nach! Wir vom DFB werden euch weiter fördern, aber auch weiter fordern“, sagte Niersbach. Klar ist: Die U-19-Junioren haben mit ihrem Titelgewinn große Hoffnungen geweckt – doch können sie sie auch einlösen? Handelt es sich gar um eine Generation, die von einer goldenen Zukunft träumen kann, und wie geht es jetzt weiter? Ein Überblick.