Twitter putzt durch: Nicht aktive Accounts sollen gelöscht und neu vergeben werden. Foto: AP/Matt Rourke

Der Kurznachrichtendienst Twitter möchte nicht aktive Accounts löschen und deren Account-Namen wieder neu vergeben. Dazu werden alle Nutzer benachrichtigt, die ihre Accounts mehr als sechs Monate nicht benutzt haben.

San Francisco - Twitter wird Accounts, die über einen längeren Zeitraum nicht aktiv waren, demnächst löschen und wieder freigeben. Es ist die erste breit angelegte Aktion dieser Art seit der Gründung des Dienstes 2006. Nutzer, die ihre Accounts mehr als sechs Monate nicht benutzt haben, bekommen seit Dienstagabend E-Mails mit der Aufforderung, sich bis zum 11. Dezember mit ihren Profildaten einzuloggen. Sonst werden ihre Account-Namen (wie etwa @Twitter) wieder für andere verfügbar. Dabei ist es nicht notwendig, aktiv zu twittern - eine Anmeldung genügt.

Das bedeutet aber nicht, dass man schon bald auf die Jagd nach freigewordenen Account-Namen gehen kann. Die Löschung der Profile werde einige Zeit in Anspruch nehmen, sagte ein Twitter-Sprecher dem Technologieblog „The Verge“. Unklar ist, was mit Profilen gestorbener Nutzer passiert. Twitter hat keine Funktion, um Accounts von Gestorbenen in einen Gedenkzustand zu versetzen, wie das etwa bei Facebook der Fall ist. Man denke aber über eine Lösung dafür nach, sagte der Sprecher.

Die Bereinigung könnte auch Versuche erschweren, die öffentliche Meinung mit Hilfe gefälschter Profile zu manipulieren. Eine Vorgehensweise der von Russland aus gesteuerten Kampagnen im Zuge der US-Präsidentenwahl 2016 war nach Angaben von IT-Sicherheitsexperten, große Mengen vor Jahren eingerichteter Accounts zu reaktivieren.