Im Anflug: der TVB-Kreisläufer Simon Baumgarten (vorne) hat freie Bahn. Foto: Pressefoto Baumann

Der TVB 1898 Stuttgart schlägt den Bergischen HC und feiert einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf.

Stuttgart - Am Ende ist alles gut. Aber bis dahin war es ein weiter Weg, den die Bundesliga-Handballer des TBV 1898 Stuttgart am Mittwochabend gehen mussten. Der mit zwei Pleiten in die Saison gestartete Bergische HC erwies sich über weite Strecken als zäher Gegner. So entwickelte sich eine Partie, in der die Feinschmecker dieser Sportart nur selten auf ihre Kosten kamen. Das Motto lautete eher: Der Zweck heiligt die Mittel. Aber das war nach 60 Minuten egal. Denn da stand es 26:24 (13:11) für den TVB, der nach der Auftaktniederlage gegen den THW Kiel seinen ersten Sieg in dieser Runde feierte – Ende gut, alles gut demnach.

Die Nervosität spielte bei beiden Mannschaften von Anfang an mit. Ohne die verletzten Felix Lobedank und Marian Orlowski fehlten den Stuttgartern im Rückraum zwei wertvolle Stammkräfte – und dadurch mangelte es oft auch an Ideen. Hinzu kam, dass der frühere Weltmeister Michael Kraus nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Er leistete sich viele Fehlpässe und Fehlwürfe, so dass Markus Baur reagierte. Nach 20 Minuten holte der Trainer seinen Regisseur erstmal vom Feld – nach einer Leistung, die der Trainer in diesem Moment mit Kopfschütteln kommentierte. Nach 40 Minuten kehrte Kraus zwar zurück, aber Impulse konnte er auch dann nur selten setzen.

Zum Glück war aber wenigstens der wiedergenesene Djbril M’Bengue auf Zack. Von den ersten vier Toren des TVB erzielte der Linkshänder zwei und war auf diese Weise mit daran beteiligt, dass sein Team zunächst auf 6:2 davonziehen konnte. Aber die Gastgeber brachten sich vor 2150 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Scharrena immer wieder selbst in Schwierigkeiten – durch unnötige Ballverluste und unkonzentriert abgeschlossene Angriffe. So kämpfte sich der Bergische HC heran und konnte sogar zum 7:7 ausgleichen. Dass es für den TVB nicht noch schlimmer kam, war Johannes Bitter zu verdanken. Der ehemalige Nationaltorhüter entschärfte in dieser Phase mehrere gefährliche Würfe des Gegners und sorgte mit seinen Paraden in kritischen Situationen dafür, dass die Partie nicht kippte.

An diesem Bild änderte sich auch nach der Pause wenig. Immerhin zeigten die beiden Außen, dass sie nicht viele Chancen brauchen. Bobby Schagen traf sieben Mal (davon fünf Siebenmeter) und Tobias Schimmelbauer war fünf Mal erfolgreich.

Weiter geht es für den TVB schon am Samstag, wenn das erste Auswärtsspiel dieser Saison beim Aufsteiger HC Erlangen auf dem Programm steht. Damit trifft das Team wie schon gegen den Bergischen HC erneut auf einen Mitkonkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib. Heißt es dann wieder Ende gut, alles gut?