Kaum ein Durchkommen für die TVB-Profis Marian Orlowski (li.) und Manuel Späth gegen die Löwen-Abwehr um Mads Mensah Larsen (Mi.) Foto: Baumann

Handball-Bundesligist TVB Stuttgart unterliegt erwartungsgemäß den Rhein-Neckar Löwen mit 23:29 (13:16) – der Kampf gegen den Abstieg geht auch im kommenden Jahr weiter. Das ist aber noch längst nicht alles.

Stuttgart - Das Handballjahr ist zu Ende, die Saison noch nicht. Gott sei dank - oder leider? Das ist die Frage beim Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart, der trotz der erwarteten 23:29(13:16)-Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen noch nicht auf einem Abstiegsplatz steht und damit das Minimalziel Klassenverbleib erreicht hätte. Das ändert nichts daran, dass die Mannschaft im restlichen Verlauf nun noch Wiedergutmachung betreiben kann oder besser muss für eine unbefriedigende erste Saisonhälfte, die mit zuletzt acht Niederlagen ausklingt. Da klingen dann schon mal die Alarmglocken bei den Verantwortlichen, die im dritten Bundesligajahr sich eigentlich in Richtung Mittelfeld der Tabelle orientieren wollten, um dann auch frühzeitig für die neue Saison planen zu können. Doch daraus wird nun nichts, der TVB gehört zu dem halben Dutzend Mannschaften, die gegen den Abstieg kämpfen und nebenbei froh sein können, dass es in dieser Saison erstmals nach langer Zeit nur zwei Vereine treffen wird.

Die Rhein-Neckar Löwen gehören natürlich nicht dazu, sie werden erneut ein ganz wichtiges Wörtchen um den Titel mitreden, das habe sie im Dezember nicht nur zweimal bei den Siegen gegen die Stuttgarter demonstriert, sondern noch viel eindrucksvoller gegen die Titelanwärter Füchse Berlin beim 37:23 oder zuletzt gegen Flensburg-Handewitt (32:27). So gesehen sind die Niederlagen kein Beinbruch, zumal sich die Mannschaft am zweiten Weihnachtsfeiertag vor 6211 Zuschauern recht ordentlich verkauft hat, „und wir etwas Glück hatten, mit drei Toren Führung in die Pause zu gehen“, so der Löwen-Trainer Nicolai Jacobsen. In der Tat war der TVB vor der Pause über weite Strecken ebenbürtig und zeigte auch schöne Tore – nicht nur durch Stefan Salger (7), sondern auch wie bei Bobby Schagens Kempa-Treffer zum 13:14.

Vertragsverlängerungen stehen an

„Die Zuschauer sind heute zufrieden nach Hause gegangen“, sagte TVB-Geschäftsführer Jürgen Schweikardt. Das war zuletzt nicht immer der Fall, besonders weh tun die Heimniederlagen gegen Gummersbach, Erlangen und Nettelstedt, zumal das bedeutet, dass der TVB in der Rückserie von den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib nur noch Hüttenberg zuhause empfängt, das ist Warnung genug. Es gibt also viel zu tun für den TVB in der Winterpause, natürlich auch in Sachen Vertragsverlängerungen - zuvorderst mit Trainer Markus Baur. Der konnte zuletzt nicht so viele Pluspunkte sammeln, bisher aber praktisch auch nie in der Bestbesetzung antreten, auch gegen die Löwen fehlten erneut die beiden Leistungsträger Johannes Bitter und Michael Kraus, zudem noch Max Häfner und Felix Lobedank, bei dem erneut Achillessehnenprobleme auftraten.

„Wir haben heute dennoch einen guten Job gemacht“, lautete Baurs Fazit. Und mit der Partie knackte der TVB in der Porsche-Arena nebenbei die 250 000-Besucher-Marke. In den nun elf Jahren betrug der Zuschauerschnitt bei den Heimspielen stolze 5921 - das spricht für den Stellenwert der Mannschaft in der Region. Umso mehr muss sich die in der Pflicht sehen, solche Zahlen 2018 durch Leistung zu untermauern – der Anfang wurde am Dienstag gemacht.