Foto: NDR/Christine Schröder

"Polizeiruf 110" aus Rostock:  In "... und du bist raus" ging es um die Fallhöhe.

Stuttgart - Für die Rolle als Polizistin, die am Mobbing der Kollegen zerbricht, bekam Anneke Kim Sarnau den Grimmepreis. Jetzt agiert Sarnau, die an der Stuttgarter Schauspielschule studierte, im "Polizeiruf 110" als Kommissarin Katrin König. Drei Folgen hat sie im wunderbar ungleichen Duo mit Charly Hübner als Kommissar Alexander Bukow bereits in Rostock abgedreht, nun gab schon der Titel "...und raus bis du" Raum für gesellschaftspolitische Spekulationen und handfeste Realitäten.

Alles beginnt mit einer Leiche im Kofferraum eines Schrottautos am Straßenrand. Ein Zufallsfund? Das mag nicht einmal Bukow denken. Mittellos mag der Tote gewesen sein, aber auch ohne Verbindungen? Vordergründig wird das klassische Sonntagabend-Weltelend beschworen - hier vertreten durch illegale Sondermüllentsorgung, Korruption und Bestechung.

In zweiter Ebene geht es um die Fallhöhe. Privat und wirtschaftlich. Hartz IV als Gespenst derjenigen, die Arbeit haben, bringt die Spirale in Bewegung. Christian von Castelberg (Regie) und Wolfgang Stauch (Buch) vermeiden die Elendsoberfläche. Und sie haben Jan Georg Schütte, dessen Spiel als Schrotthändler allein die 90 Minuten lohnt. Leicht unbehaglich darf man sich am Ende durchaus fühlen. Müll ist eine Währung, und sie wird teuer bezahlt.