Trautes Heim, Adieu: Für den unschuldigen Jakob (Manuel Rubey) wird das Leben zu Hölle. Foto: SWR

Die Drehorte in der Dobelstraße und am Marienplatz lassen wohlige Heimatgefühle aufkommen, sonst hat der aktuelle Tatort aus Stuttgart aber einiges zu wünschen übriggelassen, findet unsere Kritikerin.

Stuttgart - Die Handlung in zwei Sätzen Ein Anlageberater, der „Zauberer auf dem Finanzparkett“ wird ermordet. Die Polizei hat einen harmlosen Familienvater im Visier, der immer kühnere Lügengebäude konstruiert.

Zahl der Leichen Erst eine, dann zwei – doch letztlich sind es drei.

Kettenreaktion Die Autoren Sönke Lars Neuwohner und Martin Eigler haben einen Perspektivwechsel erprobt: Was passiert mit einem Verdächtigen, dem niemand glaubt? Eine Anfangslüge – und für Gregorowicz wird das Leben „zur Hölle“.

Moral Lügen haben kurze Beine. Dass hier ein Familienvater mit allen Mitteln versucht, seine Affäre mit einem jungen Mann zu verbergen, hat allerdings einen tragischen Beigeschmack.

Hexenjagd Die Ermittler jagen den Verdächtigen wie ein scheues Reh. Unschuldsvermutung? Gilt nicht! Am Ende haben Sie Gregorowicz selbst von seiner Schuld überzeugt: „Ich gestehe. . . Sie hatten von Anfang an Recht mit ihrem Verdacht.“

Heimatgefühle Stuttgart wie es leibt und lebt – Dank der Drehorte in der Dobelstraße oder im Café am Marienplatz.

Missklang Etwas Lokalkolorit in allen Ehren, aber warum hat man den Rechtsanwalt Ullmann (Hans Löw) so miserabel schwäbeln lassen? Zumal seine TV-Schwester Katharina (Britta Hammelstein) lupenreines Hochdeutsch spricht.

Unser Fazit Eher tragisch als spannend – so richtig ist das Konzept des Perspektivwechsels nicht aufgegangen.

Spannung Note 3; Logik Note 3