Großer Jubel bei den Turnern der WTG Heckengäu nach dem Zittersieg über den TV Bühl. Foto: Dieter Weiß

Die Drittliga-Riege der WTG Heckengäu erklimmt mit einem 38:37-Zittersieg beim TV Bühl die Tabellenspitze. Die Entscheidung fällt am letzten Gerät, dem Reck.

Kult-Regisseur Alfred Hitchcock gilt als Meister der Spannung, er hat zwar keine Sportfilme gedreht, doch der Wettkampf der WTG Heckengäu beim TV Bühl hatte einiges, das aus der Feder des 1980 verstorbenen Briten stammen könnte.

 

Die Drittliga-Riege feierte mit einem dramatischen 38:37-Erfolg in Bühl ihren dritten Sieg in Folge und übernahm die Tabellenspitze – es war ein Duell, das erst am letzten Gerät entschieden wurde und in dem die WTG mit taktischer Cleverness, starken Sprüngen und Nervenstärke am Reck den entscheidenden Vorsprung herausarbeitete.

Manu Tschur überzeugte am Pauschenpferd. Foto: Dieter Weiß

Zum Auftakt am Boden lieferten sich beide Mannschaften ein Duell auf Augenhöhe, das maßgeblich von der Leistung des britischen Gastturners Sol Scott des TV Bühl geprägt wurde. Er erzielte im Duell mit WTG-Kapitän Philipp Lutz fünf Scorepunkte. Die zweitbeste Tageswertung steuerte Niccolo Spiess bei, die drittbeste Kür lieferte Adrian Dudev zum 5:5. Das Pauschenpferd ging mit vier Punkten Differenz an die Gastgeber. Manu Tschur und Deniz Bulut steuerten gemeinsam vier Punkte bei. Erneut bewies Scott seine Klasse, Lutz stemmte sich mit aller Kraft dagegen und erzielte die zweitbeste Übung – doch er konnte die nächsten fünf Scorepunkte für Bühl nicht abwenden.

Vor dem Reck steht es 31:31

An den Ringen holten Lovis Spiess und Nick Ackermann jeweils drei Scorepunkte, was aber nicht ganz reichte: Die WTG zog mit 6:7 den Kürzeren, der Rückstand war auf 15:20 angewachsen. Am Sprung legten die Gäste aus dem Heckengäu eine fulminante Aufholjagd hin, gewannen das Gerät dank herausragender Kasamatsu-Sprünge 10:4. Der Barren gestaltete sich ausgeglichen und endete mit 7:6 für die Bühler – beide Teams lagen vor dem Reck mit 31:31 gleichauf.

Lovis Spiess am Barren. Foto: Dieter Weiß

Den Sturz des TV-Turners Luc Walterspacher nutzte Manu Tschur gekonnt aus und spulte sein hochwertiges Programm mit Tkatchev-Flugteil ab, was ihm vier Scorepunkte bescherte. Die letzte Ehre gegen den 18 Jahre alten Scott zu turnen hatte Niccolo Spiess, der ablieferte, aber fünf Zähler abgeben musste. Also richtete sich alle Aufmerksamkeit auf Lovis Spiess. Der Routinier präsentierte eine ansehnliche Kür, die WTG lag zwei Punkte in Führung. Alexander Fortmeier gewann zwar das Duell gegen Spiess, konnte aber nur einen Punkt erzielen.

Damit holte die Gemeinschaftsriege mit 38:37 ihren dritten Sieg in Folge und Platz eins in der Tabelle der dritten Liga Süd. „Wir haben heute auf den Punkt geliefert – vor allem dann, als es wirklich darauf ankam“, freut sich Kapitän Philipp Lutz.