Carlo Hörr vom TSV Schmiden kann den Titel am Reck verteidigen und zieht in Berlin auch an den Ringen in die Endrunde der besten acht Turner ein. Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Der Turner vom TSV Schmiden steht bei den deutschen Meisterschaften in der Hauptstadt in der Endrunde am Reck und an den Ringen. Darja Varfolomeev vom Gymnastik-Stützpunkt in Schmiden siegt im Mehrkampf vor ihrer Trainingsgefährtin und Titelverteidigerin Margarita Kolosov.

Die Vergabe des deutschen Mehrkampf-Titels in der Rhythmischen Sportgymnastik bei den sogenannten „Finals“ in Berlin war am Donnerstag ein Zweikampf. Margarita Kolosov und Darja Varfolomeev vom Bundesstützpunkt in Schmiden überragten mit ihren Auftritten und Noten alle anderen Teilnehmerinnen. Am Ende musste die Titelverteidigerin Margarita Kolosov ihrer Trainingsgefährtin Darja Varfolomeev den Vortritt lassen. Carlo Hörr vom TSV Schmiden hat derweil als Achter im Sechskampf der Turner die eigenen Erwartungen nicht ganz erfüllt. Am Sonntag darf sich der 23-Jährige in den Endkämpfen am Reck, an dem er im Vorjahr den Titel gewonnen hatte, und an den Ringen erneut präsentieren.

 

Isabell Sawade freut sich schon auf die nächsten Wettkämpfe

Nach den Vorstellungen mit Reifen, Ball, Keulen und Band lag die 15-jährige Darja Varfolomeev, zuletzt zweifache Bronzemedaillengewinnerin bei den Europameisterschaften in Tel Aviv, mit 131,15 Punkten exakt drei Zähler vor der drei Jahre Älteren mit der Gesamtpunktzahl von 128,15. Dritte wurde Melanie Dargel von der TG Worms, die ebenfalls am Stützpunkt in Schmiden trainiert, mit 110,05 Punkten. Sie hatte im Vorjahr – als Darja Varfolomeev noch Juniorin war – Silber hinter Margarita Kolosov geholt. Die wiederum hat vier weitere Möglichkeiten, ihre Vorjahreserfolge zu wiederholen. Denn das Duell der besten deutschen Gymnastinnen in der Berliner Max-Schmeling Halle geht am Samstag in den Gerätefinals weiter. Isabell Sawade, die deutsche Teamchefin, freut sich schon auf die weiteren Wettkämpfe der beiden Gymnastinnen. „Die zwei haben im Mehrkampf tolle Leistungen gezeigt – und das so kurz nach solch erfolgreichen Europameisterschaften. Es macht einfach Spaß, den beiden zuzuschauen.“

Carlo Hörr hat am Reck und an den Ringen Medaillenchancen

Auf dem aktuellen Foto von Carlo Hörr aus der Max-Schmeling-Halle – mit seinem früheren Trainer Detlef Schaak, der vor dreieinhalb Jahren vom TSV Schmiden zurück in seine Heimat ging und Chef des Leistungszentrums des Berliner Turn- und Freizeitsport-Bunds ist – hat der Turner den Daumen nach oben gereckt. Ganz problemlos lief der Mehrkampf an den sechs Geräten für Carlo Hörr am Donnerstag aber nicht, und ein wenig mehr als den achten Platz hatte er sich schon erhofft. Dennoch zog der 23-Jährige am Reck, dem Königsgerät, wie schon bei den Titelkämpfen 2021 in die Endrunde der besten acht ein, die am Sonntag ausgetragen wird. Auch an den Ringen, an denen er eine saubere und schwierige Übung zeigte, hat er noch die Chance auf eine Medaille.

Trampolinturner Tim-Oliver Geßwein musste im Finale aufgeben

Die Vertreterinnen und Vertreter vom TSV Schmiden haben noch einiges vor sich. Die Trampolinturner haben derweil ihre Wettkämpfe bereits beendet. Tim-Oliver Geßwein aus Waiblingen, Mitglied in der TSV-Verbandsliga-Turnriege, hatte am Donnerstagvormittag einen guten Vorkampf geturnt und war mit der zweitbesten Note aller Starter ins gleich anschließende Finale eingezogen. Beim vierten Sprung landete der 26-Jährige dann allerdings zwischen Trampolin und Matte und musste aufgeben. „Ich hatte Schmerzen in der Schulter und konnte meinen Arm nicht mehr ganz noch oben strecken. Deshalb bin ich rausgeflogen.“