Erneut erfolgreich: Carlo Hörr Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Carlo Hörr vom TSV Schmiden verteidigt am Sonntag seinen deutschen Meistertitel am Königsgerät und gewinnt auch noch Bronze an den Ringen.

Ein Schrei und zwei geballte und nach oben gereckte Fäuste von Carlo Hörr nach seiner fast perfekten Landung – mit nur kleinem Ausfallschritt nach einem gestreckten Doppelsalto mit ganzer Drehung – waren ein Signal. Der 23-Jährige vom TSV Schmiden war mit seinem Auftritt im Finale am Reck zufrieden. Als Erster der sechs besten Turner am Königsgerät war der Titelverteidiger vom TSV Schmiden in die Endrunde bei den deutschen Meisterschaften im Rahmen der „Finals“ gegangen. Am Ende stand der 23-Jährige, wie im Vorjahr bei den Titelkämpfen in Dortmund, die coronabedingt noch ohne Zuschauer ausgetragen worden waren, als Sieger oben auf dem Treppchen.

 

Bronze an den Ringen

Carlo Hörr ist das Unternehmen Titelverteidigung am Reck nicht ohne Anspannung und Druck, aber dennoch mit viel Ruhe angegangen. Ein wenig hatte sich der junge Athlet vom TSV Schmiden den Ballast von den Schultern auch schon genommen. Carlo Hörr hatte am Samstag, im ersten Teil der Finalrunden der Turner in der Max-Schmeling-Halle in Berlin, mit 12,933 Punkten die Bronzemedaille an den Ringen gewonnen.

Gerade noch so, als Sechster am Reck, war der Mehrkampf-Achte Carlo Hörr ins sonntägliche Sechser-Finale eingezogen, das stets als letztes Turngerät bei den Männern absolviert wird. Mit hohem Schwierigkeitsgrad – dank Elementen, bei denen sich Beobachter schon beim Zugucken fast die Schultern auskugeln und die auch in Berlin das Publikum raunen ließen – und sauberer Ausführung präsentierte er seine Übung. Als die Note von 13,833 auf der großen Anzeigetafel aufblitzte, nickte Carlo Hörr zufrieden.

Alle Konkurrenten am Reck leisteten sich Patzer

Dass der TSV-Turner mit dieser Leistung und Wertung zum Auftakt gleich eine Ansage an die Konkurrenten gemacht hatte, zeigte sich in der Folge. Alle mussten hohes Risiko gehen, und alle, nicht nur Lukas Dauser, der Meister im Mehrkampf, leisteten sich Patzer. Carlo Hörr schaute sich den Rest der Konkurrenz in Ruhe an. Als Lucas Kochan, der als Notenbester ins Reck-Finale eingezogen war, als letzter Teilnehmer beim Überschlag den Holm verfehlte, war klar, dass der Turner des TSV Schmiden seinen Titel aus dem Vorjahr mit mehr als einem Zehntel Vorsprung vor Andreas Toba hatte verteidigen können. Einen freute das besonders. Detlef Schaak, sein früherer Trainer beim TSV Schmiden und jetzt Chef des Leistungszentrums des Berliner Turn- und Freizeitsport-Bunds, war live in der Max-Schmeling-Halle dabei und hatte die Daumen gedrückt.