Die Halle ist sanierungsbedürftig, zudem fehlt der barrierefreie Zugang. Foto: Iris Frey

Die Turn- und Versammlungshalle soll ab Mitte 2020 saniert werden. Und zwar umfangreicher als bislang geplant. Die Stadt will 3,6 Millionen Euro investieren.

Steinhaldenfeld - Die Turn- und Versammlungshalle Steinhaldenfeld wird, wie geplant, umfassend saniert. Dies hat die Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, Isabel Fezer, jetzt deutlich gemacht. Sie reagiert damit auf einen Antrag der CDU-Gemeinderatsfraktion. Diese hatte sich darüber empört, dass die Sanierung der Halle nicht schon im kommenden Jahr beginnt. „Uns ist bekannt, dass die Pläne hierfür bereits vorliegen“, so die Christdemokraten.

Eine Verschiebung der dringend erforderlichen Sanierung sei inakzeptabel, heißt es in dem Antrag an die Verwaltung. Die Mängelliste sei lang, zählt die Fraktion darin auf: In der Halle sei das Dach undicht, es regne herein, in der Küche seien verschiedene Geräte defekt und die Einrichtung sei beschädigt. Toiletten und sanitäre Anlagen seien marode. Im städtischen Hort, der an die Turn- und Versammlungshalle angegliedert ist, teilten sich 70 Kinder und die Lehrkräfte eine einzige Toilette. Aufgrund des Platzmangels seien die Rettungswege mit Geräten verstellt, was gefährlich sei. Hinzu komme, so die CDU, dass behinderten Menschen der Zugang zur Turn- und Versammlungshalle verwehrt sei, da diese keinen barrierefreien Zugang biete, sondern nur über einen Treppenabgang erreichbar sei. Dabei gibt es mit der Helene-Schoettle-Schule in Steinhaldenfeld eine Schule, die einige Schüler hat, welche auf Gehhilfen angewiesen sind.

Fezer weist Kritik an Verwaltung zurück

„Die Sanierung der Turn- und Versammlungshalle duldet keinen Aufschub“, meint die Cannstatter CDU-Stadträtin Beate Bulle-Schmid. Ihre Fraktion fordert daher, mit der Sanierung der Turn- und Versammlungshalle Steinhaldenfeld im Jahr 2019 zu beginnen – so wie es die Verwaltung bereits Ende 2017 angekündigt habe. Zugleich übt die CDU in ihrem Antrag Kritik an Oberbürgermeister Fritz Kuhn, der „aus nicht nachvollziehbaren Gründen“ das Projekt habe zurückstellen lassen und eine andere Maßnahme bevorzugen würde.

Schulbürgermeisterin Isabell Fezer weist die Anschuldigungen in einer Stellungnahme zurück: „Wir planen eine umfassende Sanierung der Turn- und Versammlungshalle Steinhaldenfeld. Das Vorhaben ist uns wichtig. Daher treiben wir die Vorbereitungen hierzu zügig voran“, betont sie. Die Schulbürgermeisterin stellt klar, dass Schulsanierungsprojekte nicht gegeneinander ausgespielt werden, also auch für die Turn- und Versammlungshalle Steinhaldenfeld keine Verzögerung durch andere Schulsanierungen entstehe.

Drei Millionen Euro mehr vorgesehen

Der Gemeinderat habe bereits mit dem Doppelhaushalt 2012/2013 ein umfassendes Schulsanierungsprogramm beschlossen, um dem dringenden Sanierungsbedarf an Schulgebäuden und Schulsportstätten gerecht zu werden, erinnert Fezer. „Grundlage dafür war die umfassende Bestands- und Bedarfsanalyse der Beratungsfirma Drees & Sommer.“ Das Unternehmen hatte seinerzeit die Sanierungsmaßnahmen für die Turn- und Versammlunghalle Steinhaldenfeld in ihrer Dringlichkeit als gering gekennzeichnet.

Für die Maßnahmen waren damals lediglich rund 600 000 Euro vorgesehen, so Fezer. Im Zuge der aktuellen Vorplanung habe das Hochbauamt jedoch vorgeschlagen, die Halle in Steinhaldenfeld deutlich umfangreicher zu sanieren. Die Stadt will nun insgesamt etwa 3,6 Millionen Euro in die Modernisierung investieren. „Die Planungen hierzu laufen, Baubeginn wird im zweiten Quartal 2020 sein“, kündigt die Schulbürgermeisterin an. „Die Turn- und Versammlungshalle Steinhaldenfeld wird am Ende deutlich besser dastehen als ursprünglich geplant.“ Überdies sei es der Verwaltung wichtig, dass es wegen dieses Projekts und anderer wichtiger Schulprojekte nicht zu Verschiebungen der Sanierungsreihenfolge komme, so Fezer.