In einem Park in Pjöngjang tragen die Menschen Masken. Foto: AP/Jon Chol Jin

Turkmenistan kennt kein Corona. Damit ist es nicht alleine. Auch unter 25 Millionen Nordkoreanern soll es keine Infizierten geben. Experten zweifeln – und sehen Parallelen zum Umgang mit Aids.

Stuttgart - Die Zahl der Länder, die von der Weltgesundheitsorganisation als frei von Corona geführt werden, ist überschaubar. Der abseits gelegene pazifische Inselstaat Kiribati mit seinen rund 100 000 Einwohnern gehört ebenso dazu wie das von Südafrika umschlossene Lesotho oder das zentralasiatische Turkmenistan. Nun sind die unlängst (auch von deutschen Nachrichtenagenturen) verbreiteten Meldungen, wonach schon das Aussprechen des Wortes „Corona“ streng verboten sei, zwar ziemlicher Unsinn. Doch warum ausgerechnet Turkmenistan, das viele Arbeitskräfte ins schwer gebeutelte Russland schickt und eine Grenze zum stark betroffenen Iran hat, Coronabefreit ist, kann vor Ort nicht geklärt werden. Das Land von Alleinherrscher Gurbanguly Berdymuchammedow gilt nicht nur in Sachen Redefreiheit, Toleranz und Offenheit als eine Art Nordkorea Zentralasiens. Kein Wunder also, dass auch das Vorbild Nordkorea als virusfrei gelistet wird.