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Nach einem Bericht des „Tagesspiegels“ sind am BER neue Mängel aufgetaucht. Es bestehen laut Zeitung gravierende Defizite bei den technischen Systemen, vor allem beim Brandschutz.

Berlin - Auf der Baustelle des neuen Hauptstadtflughafens BER sind nach einem Bericht des „Tagesspiegels“ neue Mängel aufgetaucht. Wie die Zeitung am Donnerstag berichtete, bestehen gravierende Defizite bei den technischen Systemen, vor allem erneut beim Brandschutz. Die Zeitung bezieht sich dabei auf einen Lagebericht für die oberste Bauaufsicht Brandenburgs von Mitte November und auf einen Statusbericht des Tüv Rheinland. Die Flughafengesellschaft kündigte für den Vormittag eine Stellungnahme an. Der Tüv Rheinland wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.

Laut „Tagesspiegel“ gibt es erhebliche sicherheitstechnische Mängel im nördlichen Teil des Fluggastterminals. Betroffen seien unter anderem die Entrauchungssteuerung, die Sprinkleranlagen und die Brandmeldeanlage. Eine „Wirksamkeit und Betriebssicherheit“ sei „nicht gegeben“, zitierte die Zeitung aus den Dokumenten. Teilweise gebe es „systemische Mängel“, das heißt, dass sich ähnliche Probleme möglicherweise auch in anderen Teilen des Terminals finden.

Terminplan gerät durch Aufdeckung der Mängel ins Wanken

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hatte im August angekündigt, die Bauarbeiten bis zum 31. August 2018 abzuschließen. Einen Eröffnungstermin will er Mitte Dezember nennen. Eine Inbetriebnahme des BER vor dem Spätsommer 2019 gilt wegen der notwendigen Tests und Abnahmen ohnehin als ausgeschlossen. Nach Angaben des „Tagesspiegels“ gerät der aktuelle Rahmenterminplan durch die aufgedeckten Mängel jedoch wieder ins Rutschen.

Wegen Planungsfehlern, Baumängeln und Missmanagement wurde der Start des drittgrößten deutschen Flughafens seit dem Baubeginn 2006 schon sechs Mal verschoben. Jetzt soll am 15. Dezember ein Eröffnungstermin bekanntgegeben werden.