Vergangene Woche begann die türkische Armee in Kurdengebiete in Syrien einzumarschieren. Auch in Stuttgart gab es Proteste dagegen. Warum dieser Konflikt Wellen bis nach Deutschland schlägt, erklärt Politik-Ressortleiter Rainer Pörtner.

Stuttgart - Die USA gaben der Türkei vergangene Woche eine Art Freibrief, mit ihrer Armee in die kurdischen Gebiete im Norden Syriens einzumarschieren. US-Präsident Donald Trump ließ seine Truppen von dort abziehen. Wenig später wurden die kurdischen Milizen, die vorher Verbündete der USA im Kampf gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ waren, von der türkischen Armee angegriffen.

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Aus Sicht des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan handelt es sich bei der Kurdenmiliz YPG um einen militanten Arm der Terrororganisation PKK. Erdogan gibt vor, eine sogenannte Pufferzone im Grenzgebiet schaffen zu wollen und plant, dort die syrische Flüchtlinge aus der Türkei ansiedeln. Die Kurden fürchten dagegen, dass das einer Vertreibung gleich käme.

Bomben und Schüsse, die bis nach Stuttgart wirken

Die Auswirkungen davon sind in Stuttgart direkt zu spüren. Seit Mittwoch ziehen täglich Hunderte Menschen durch die Stuttgarter Innenstadt, um gegen die Militäroffensive der Türkei gegen kurdische Milizen zu protestieren. Die Demonstrationen verliefen großteils friedlich, am Rande der Proteste kam es aber auch zu Ausschreitungen. Einzelne Gruppen sollen auf Polizisten losgegangen sein und sie mit Böllern beworfen haben. Mehr als 20 Polizisten wurden dabei verletzt.

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Aber warum sorgt die türkische Militäraktion im Norden Syriens für eine direkte Reaktion in Stuttgart? Die Antworten darauf gibt Politik-Ressortleiter Rainer Pörtner im Video.