Kurdischer Verein betont: Das Bild von Abdullah Öcalan soll niemanden provozieren. Foto: STZN

Dass auf der Videowerbewand am Pragbunker Freiheit für den Ex-PKK-Führer Abdullah Öcalan gefordert wurde, hat für reichlich Aufregung gesorgt. Die Urheber betonen, dass sie niemanden provozieren wollen.

Stuttgart - Darf bald schon wieder auf der Videowerbewand an der Pragkreuzung „Freiheit für Öcalan“ gefordert werden? Die Botschaft am Pragbunker im Stuttgarter Norden, den seit fast 20 Jahren inhaftierten Ex-PKK-Führer wieder freizulassen, dürfte wohl nicht strafbar sein – weil es keinen erkennbaren Bezug zur verbotenen kurdischen Organisation PKK gibt. Die Werbebotschaft war am Freitag mehrere Stunden zu sehen, bis ihn die Werbeagentur wegen zahlreicher Proteste abschaltete.

Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft gibt sich aber zurückhaltend: „Wir sind noch mittendrin den Sachverhalt zu klären“, sagt Sprecher Jan Holzner. In den nächsten Tagen untersuche der Staatsschutz der Polizei die Sache. Dabei kommt es etwa auch auf Details wie die Farbgebung an: Ein gelber oder grüner Hintergrund könne eine Anspielung auf die verbotene PKK sein.

Der kurdische Verein, der hinter der Aktion steckt, will mit rechtlichen Mitteln dagegen vorgehen, dass die Werbebotschaft vorerst nicht mehr gezeigt wird. „Es geht uns nicht darum, türkische Menschen in Stuttgart zu provozieren“, sagt ein Vorstandsmitglied. Vielmehr wolle man deutlich machen, dass die Freiheit von Abdullah Öcalan auch für den Frieden in der Türkei wichtig sei. Der Weltfriedenstag am vergangenen Freitag sei als Auftakt der Werbebotschaft gewählt worden. Der Spot sollte einen Monat lang zu sehen sein. Der Verein gibt an, er wolle rechtlich gegen Verbote vorgehen, auch die Stadt Stuttgart würde man anzeigen. Die Videowand wird von einer Werbeagentur in Sinzheim betrieben. Ob sie den Spot wieder schaltet, ist offen.