Ein Soldat der „Freien syrischen Armee“, die von der Türkei unterstützt wird, trainiert mit dem Maschinengewehr für den Ernstfall. Foto: dpa

Die türkische Kleinstadt an der Grenze zu Syrien erlebt einen militärischen Großaufmarsch vor der geplanten Intervention.

Akcakale - Die Baumwollfelder rings um Akcakale, einer türkischen Kleinstadt an der Grenze zu Syrien, leuchten in der Abendsonne. Bäuerinnen mit bunten Kopftüchern pflücken die weißen Büschel von den Stauden; halb nackte Kleinkinder spielen an der Schotterstraße. Eine spätsommerliche Idylle – die wie der Schotterweg jäh an frisch aufgewühlten Erdhügeln in den Feldern endet. Ein Kanonenrohr ragt hervor, ein Wachposten in Tarnfarben hebt den Arm. Die Bauern werden nicht mehr viel Zeit haben, ihre Ernte einzubringen: Hier gräbt sich die türkische Armee ein für den geplanten Einmarsch nach Syrien. „Aufnahmen sind hier nicht erlaubt, sagt mein Kommandant“, warnt der Soldat, der sich zum Autofenster herabbeugt; die Straße sei gesperrt. Mehrere Schützenpanzer sind bereits eingegraben, ein halbes Dutzend Mannschaftsunterkünfte aufgeschlagen. Ein Hund in Geschirr begleitet einen der Soldaten – das Grenzgebiet ist noch von früher vermint. Und rings herum geht die Baumwollernte weiter.