Die Rückführung von Flüchtlingen und anderen Migranten aus Griechenland in die Türkei hat begonnen. Busse brachten am Morgen mehr als 200 Menschen zum Haupthafen der Insel Lesbos.

Athen/Istanbul - Die Migranten wurden von Sicherheitskräften begleitet. Das erste Schiff lief anschließend in Richtung der türkischen Stadt Dikili aus. Kurz darauf legte auch das zweite bereitstehende Schiff ab.

Der Plan der griechischen Küstenwache und der EU-Grenzschutzagentur Frontex sieht vor, dass von Montag bis Mittwoch zunächst rund 750 Asylsuchende, die illegal auf die Ägäis-Inseln gekommen sind, in die Türkei zurückgebracht werden. Im Gegenzug werden in Deutschland und anderen EU-Ländern die ersten Syrer erwartet, die auf Grundlage des Flüchtlingspakts legal in der Europäischen Union aufgenommen werden sollen.

"An Bord des ersten Schiffes sind 136 Migranten. Im zweiten Schiff sind 66 Migranten", teilte im Staatsfernsehen der Sprecher des Krisenstabes, Giorgos Kyritsis, mit. An Bord seien nur Männer. Nur zwei seien Syrer, die freiwillig in die Türkei zurück wollten. Alle anderen sind Migranten aus Pakistan und nordafrikanischen Staaten, sagte der Sprecher weiter. Dies hätten keinen Anspruch auf Asyl, hieß es.

Asylexperten aus EU gefordert

Eine zweite Rückführung solle es nicht geben, sagte eine Sprecherin der griechischen Polizei. "Erst müssen die gestellten Asylanträge bearbeitet werden", sagte sie Reportern auf Lesbos. Deswegen sei es nötig, dass weitere Asylexperten aus den EU-Staaten geschickt würden, hieß es.

Als erstes wurden Migranten ausgewiesen, die keinen Asylantrag gestellt haben oder aus sicheren Drittstaaten kommen, wie der Sprecher weiter mitteilte. Fast zeitgleich wurden Migranten in den Hafen der benachbarten Insel Chios gebracht. Sie sollten am Morgen in die türkische Hafenstadt Cesme gebracht werden, hieß es aus Kreisen der Küstenwache.