Der türkische Präsident Erdogan während Großkundgebung in Istanbul am Samstag Foto: AFP

Am Sonntag herrscht in der Türkei Wahlkampfverbot. Deshalb haben die Kandidaten am Samstag noch einmal auf Großkundgebungen gesprochen – auch Präsident Erdogan.

Istanbul - Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat eine freie und faire Wahl in der Türkei an diesem Sonntag versprochen. „Wir haben alle möglichen Sicherheitsmaßnahmen getroffen“, versicherte er Tausenden Zuschauern bei einer Großkundgebung in Istanbul am Samstag, dem letzten Wahlkampftag. Wähler könnten Sicherheitskräfte in die Wahllokale bitten, wenn sie Probleme hätten. Am Sonntag werden in der Türkei der Präsident und ein neues Parlament gewählt.

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Erdogan verwies darauf, dass alle Parteien Wahlbeobachter an den Urnen hätten. Oppositionsparteien wollen mit rund 600 000 Beobachtern weitaus mehr schicken als bei früheren Wahlen. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) will rund 330 internationale Beobachter aus 44 Ländern einsetzen.

Umfragen zufolge ist offen, ob Erdogan die Präsidentschaftswahl am Sonntag in der ersten Runde gewinnt. Sollte das nicht der Fall sein, müsste er am 8. Juli in eine Stichwahl gegen den Zweitplatzierten.

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Erdogan rief seine Anhänger dazu auf, unbedingt wählen zu gehen. „Wir haben nur noch Stunden“, sagte er. „Passt auf! Lasst nicht nach. Nehmt alle eure Freunde und Verwandte mit zu den Wahlurnen. Gott bewahre, dass Faulheit uns in eine schwierige Lage bringt.“

Bei fast allen seiner Wahlkampfveranstaltungen hatte Erdogan die Leistungen seiner Partei hervorgehoben. Auch am Samstag sprach er wieder von Krankenhäusern, Brücken, Tunneln und Universitäten, die seine Regierung gebaut habe. Der größten Oppositionspartei CHP dagegen warf er erneut Untätigkeit vor.