Einwegverpackungen haben einen kurzen Nutzwert. Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Die Tübinger Verpackungssteuer ist unwirksam. Das ist bedauerlich, denn ihre Intention ist richtig, kommentiert Christian Gottschalk.

Wer in Tokio ein klein wenig Abfall entsorgen will, der hat ein Problem. Es gibt dort so gut wie keine Mülleimer. Trotzdem ist kaum eine Stadt so sauber wie die japanische Metropole. In Deutschland hingegen stehen die Papierkörbe an nahezu jeder Ecke, und der Müll wird munter nebenan entsorgt – bei weitem nicht nur in Tübingen. Ein wenig Japan-Gen würde manch einem Zeitgenossen hierzulande nicht schaden, aber allein mit Appellen zur Vernunft kommt man nicht weit. Die Idee der Unistadt, das Problem mit einer Verpackungssteuer an der Wurzel, also am Geldbeutel des Einzelnen, zu packen, ist daher nicht die Dümmste.