Die Verpackungssteuer könnte ein wirksames Mittel gegen überquellende städtische Mülleimer sein, hofft man in Tübingen. Foto: picture alliance/imagebroke

Tübingen will die von Kassel erfundene Verpackungssteuer recyceln. Es ist zu hoffen, dass die Richter die Abgabe dieses Mal nicht kippen werden, meint Christine Keck.

Tübingen - Alle reden über den Klimaschutz, Tübingen setzt ihn um. Mit der geplanten Steuer auf Einwegmüll wird die Unistadt mal wieder zum Vorreiter in Sachen Umweltbewusstsein. Die Solarpflicht für Neubauten ist abgehakt. Der kostenlose öffentliche Nahverkehr zumindest samstags eingeführt. Und die Klimaneutralität der Kommune bis 2030 ist beschlossen. Der grüne Oberbürgermeister Boris Palmer wagt, was sich andere nicht trauen. Er droht Besitzern von Baulücken mit Enteignung, und er will die Innenstadt umbauen –  weniger Autos, mehr Fahrräder, Busse und eine Regionalstadtbahn. Dazu passt der provokante Vorstoß, das Anwohnerparken erheblich zu verteuern.