Die Tübinger Bürgermeisterin Daniela Harsch kommt mit dem Rad in ihr Büro im Rathaus. Foto: Gottfried Stoppel

Tübingen – das ist Corona-Modellstadt und Boris Palmer, der mit seiner Omnipräsenz andere unsichtbar werden lässt. Dabei ginge nichts ohne Bürgermeisterin Daniela Harsch.

Tübingen - Die Idee mit dem Armband kam aus dem Nichts. „Ich bin sauer“, sagt Daniela Harsch, „warum muss ich aus der Presse erfahren, dass wir den Corona-Tagespass durch ein Armband mit QR-Code ersetzen?“ Gute Kommunikation funktioniere anders. Die Bürgermeisterin von Tübingen, jener Stadt, auf die gerade ganz Deutschland schaut, macht an diesem Morgen im Rathausbüro ihrem Ärger Luft. Sie ist wütend auf ihren Chef Boris Palmer, der im Alleingang vorgeprescht ist. „Der Boris“, analysiert sie nüchtern, „überfordert die Leute schon durch die Schnelligkeit seines Denkens.“ Wie sie das sagt, klingt es eher nach Lob als nach Tadel.