Von Herbst an soll es hier auch den ersten Master-Studiengang für Schulpsychologie geben.

Tübingen - Als Konsequenz aus dem Amoklauf von Winnenden hat das Land an der Universität Tübingen ein Zentrum für Schulpsychologie eingerichtet. Die bundesweit einzigartige Einrichtung solle unter anderem Erkenntnisse aus der Forschung besser für die Arbeit in den Schulen nutzbar machen, sagte Kultus-Ministerialdirektorin Margret Ruep am Donnerstag. Vom kommenden Herbst an soll es in Tübingen auch den bundesweit ersten Master-Studiengang für Schulpsychologie geben. Der Landtag hatte nach dem Amoklauf von Winnenden und Wendlingen beschlossen, die Zahl der Schulpsychologen im Land auf 200 zu verdoppeln und die Ausbildung professioneller zu gestalten.

Die Anforderungen an Schulpsychologen seien in den vergangen Jahren massiv gestiegen, sagte Wolfgang Ehinger, Vorsitzender des Schulpsychologenverbands. „Vielleicht gibt es seit Winnenden eine gesteigerte Sensibilität für die Nöte von Jugendlichen.“ Aber auch die steigende Arbeitsbelastung der Lehrer werde für Schulpsychologen zunehmend ein Thema.

Da aber auch nach der Personal-Aufstockung längst nicht jede Schule einen eigenen Psychologen haben werde, komme es bei psychischen Problemen von Jugendlichen auch auf die Lehrer an, betonte Ruep. Ein wichtiges Ziel sei deshalb, an der Universität Tübingen auch psychologische Fortbildungsprogramme für Lehrer zu entwickeln.