Die Flut hat in Bad Neuenahr-Ahrweiler große Schäden angerichtet. Mit einer Spende will der TSV Bernhausen nun den TuS Ahrweiler unterstützen. Foto: dpa/Harald Tittel

Den Tus Ahrweiler hat die Flut hart getroffen. Der TSV Bernhausen hat eine Spendenaktion für die Sportler gestartet. Auch die Nummern der Tartanbahnen aus dem Fleinsbachstadion haben Geld in die Kasse gespült.

Bernhausen - Fast alles ist von der Flut beschädigt oder weggeschwemmt worden. „Der Sportplatz ist quasi nicht mehr da, die Geräte sind kaputt“, fasst Jochen Köker,der Vorsitzende des TSV Bernhausen, die Situation in Bad Neuenahr-Ahrweiler im Norden von Rheinland-Pfalz zusammen. Die Sportler des TuS Ahrweiler, die keine eigenen Sportstätten haben, aber die von Stadt und Kreis nutzen, stehen in dem von den Wassermassen massiv getroffenen Ahrtal nach der Flut Mitte Juli vor dem Nichts. Auch die Vereinsräume sind dem Wasser zum Opfer gefallen.

Sanierung des Fleinsbachstadions gab den Anstoß

Der TSV Bernhausen hatte wenige Wochen zuvor eine allgemeine Spendenaktion gestartet. „Das Fleinsbachstadion wird saniert“, erläutert Köker den Anstoß. Im Zuge dessen werden auch die Tartanbahnen erneuert. „Oberbürgermeister Christoph Traub sagte bei unserer Juniorenversammlung Anfang Juni, dass er gerne eine Nummer der Startbahnen für sein Büro hätte“, so Köker weiter. Daraus sei die Idee entstanden, die Nummern der Startbahnen für den guten Zweck zu versteigern.

„Das war noch vor der Katastrophe im Ahrtal“, sagt Köker. „Dann kam die Flut.“ Auch in Filderstadt beschädigten Unwetter wenige Wochen zuvor Gebäude und Sportstätten – wenngleich nicht in dem Ausmaß wie im Ahrtal. „Auf unserem Sportplatz wogten Wellen“, berichtet Köker.

Vor einigen Jahren hätten die Leichtathleten des TSV Bernhausen an einem Wettkampf teilgenommen, bei dem auch Sportler des TuS Ahrweiler dabei gewesen seien. Zwar sei damals kein fester Kontakt entstanden, aber man habe nun dennoch den Wunsch gehabt, den Verein in Rheinland-Pfalz zu unterstützen. Die Anregung sei von Leichtathletik-Abteilungsleiterin Birgit Willmann und ihrer Familie gekommen. Sie hätten die Tartanstücke Mitte Juli ausgeschnitten, bei der TSV-Hauptversammlung am 23. Juli seien sie ausgelegt und gegen eine Spende angeboten worden, berichtet Köker.

Bei der Spende will es der TSV nicht belassen

Neben OB Traub haben sich weitere Politiker, Geschäftsleute sowie der TSV selbst Nummern gesichert. „Das ist wirklich gewachsen“, sagt der Vereinsvorsitzende zur Spendenaktion. Weitere Vereinsmitglieder, Geschäftsleute, Politiker und Privatpersonen spendeten, auch ohne eine Startnummer aus dem Fleinsbachstadion dafür zu bekommen. Innerhalb weniger Wochen sind insgesamt 4716 Euro zusammengekommen. „Es geht kein Cent verloren“, versichert Köker. Dem Verein sei es wichtig, mit seiner Spende direkt vor Ort helfen zu können. Eine kleine Delegation des TSV um den Vorsitzenden wird am 9. Oktober mit dem Vereinsbus nach Ahrweiler fahren, um den Spendenscheck zu überreichen.

Jochen Köker hofft, dass die Aktion den Beginn einer Vereinsfreundschaft bildet. „Wir wollen es nicht bei der Spende belassen. Wir wollen dauerhaft eine sportliche Beziehung zum TuS Ahrweiler aufbauen“, sagt er. Er könne sich zum Beispiel gemeinsame Sportfeste vorstellen, „wenn der TuS wieder auf den Beinen steht“, sagt Köker.