Moritz Rath (oben) erzielte bei seinem Debüt gleich das Siegtor. Foto: avanti

Die Fußballer des TSV 1899 Benningen erspielen sich beim Bezirksliga-Auftakt gegen den TSV Höfingen viele Großchancen.

Benningen - Drei Pfostenschüsse, ein vergebener Elfmeter, dazu weitere gute Chancen – aber eben lange Zeit kein Treffer: Der TSV 1899 Benningen hat seine wackeren, im Regen ausharrenden Zuschauer am Sonntagnachmittag gegen den TSV Höfingen mächtig auf die Folter gespannt. Der Besuch lohnte am Ende dennoch: Denn mit einem 1:0-Heimsieg startete Benningen erfolgreich in die Fußball-Bezirksliga. Schütze des umjubelten und überfälligen Tores war Moritz Rath zehn Minuten vor dem Abpfiff. Bei seinem Pflichtspieldebüt für die Benninger spielte der aus der U19 des SGV Freiberg gekommene Stürmer einen Doppelpass mit Linksaußen Roberto Cappella, um den Ball dann aus kurzer Distanz über die Linie zu schießen. Der Torhüter war zwar dran, konnte aber nicht entscheidend eingreifen.

Von einem „heißen Ritt“ und „hochverdienten Sieg“ spricht Benningens Trainer Thomas Lembeck, der die kämpferische Einstellung seiner Mannen lobte. Und vor allem: Nachdem man in den jüngsten Testspielen gegen den VfR Heilbronn und den GSV Pleidelsheim sieben beziehungsweise acht Gegentore kassiert hatte, stand diesmal hinten die Null. „Das tut natürlich gut“, so Lembeck. Mit seiner Einschätzung, dass sich der Gast aus Höfingen nicht hätte beschweren dürfen, wenn es zur Pause 3:0 oder gar 5:0 gestanden hatte, traf er ins Schwarze. Denn während Höfingen zwar gut in die Zweikämpfe kam, sich aber so gut wie keine Chancen erspielte, wurde es bei den Benninger Angriffen immer gleich brandgefährlich.

Gleich drei Pfostentreffer

So traf Moritz Rath nach einer Flanke von Davide Cappella den rechten Pfosten (9.), dann war es Cappella selbst, der aus spitzem Winkel Aluminium traf – den Abpraller setzte Moritz Rath im Sturmzentrum per Direktabnahme übers leere Tor (20.). Zwei Minuten später hatte Angelo de Capua die größte Chance auf die Führung auf dem Fuß, nachdem er im Sechszehner von den Beinen geholt worden war. Doch seinen Schuss beim Strafstoß in die rechte Torecke parierte Höfingens Schlussmann Yannic Engelke zur Ecke. Es sollte offenbar nicht sein. Eine Viertelstunde später scheiterte de Capua aus vollem Lauf an seinem Gegenüber, der den Ball gerade noch aus der Torecke kratzte.

Die fehlende Kaltschnäuzigkeit hätte sich in der insgesamt weniger aufregenden zweiten Halbzeit beinahe gerächt. Denn Höfingen hatte plötzlich ebenfalls Chancen. Ein Kopfball am langen Pfosten ging vorbei (53.), einen Schuss holte Jonas Gröppner aus der Torecke (57.). Auch einen Kopfball parierte den Benninger Schlussmann (74.), ehe 60 Sekunden später zwei Höfinger nacheinander denkbar knapp vergaben.

Spannung bis zum Schluss

Das Führungstor von Youngster Rath war dann dennoch verdient, auch wenn Höfingen im direkten Gegenzug dank eines Benninger Patzers eine gute Gelegenheit zum Ausgleich hatte, diese aber nicht nutzte. So blieb der Schlusspunkt Roberto Cappella überlassen, der nach einem Zuspiel von Justin Hill den Keeper umkurvte, aus spitzem Winkel den Ball aber doch nur an den Pfosten, statt ins verlassene Tor schob. Gefährlich wurden die Gäste aber nicht mehr.

„Mit mehr Qualität hätte uns Höfingen heute per Standards richtig weh tun können. Die oberen Teams der Tabelle hätten uns da bestimmt Tore eingeschenkt“, sagt Thomas Lembeck, der entsprechend durchatmete. Ein Wermutstropfen bleibt allerdings: Der neue spielende Co-Trainer Marcel Willberg, auf der Sechs zum Zug gekommen, verletzte sich, als nicht mal zwei Minuten gespielt waren. „Bei seinem ersten Pass ist es ihm gleich in den Oberschenkel gefahren“, schildert Thomas Lembeck, der bereits mehrere Leistungsträger ersetzen muss. „Jetzt heißt es abwarten, ob es eine Dehnung oder ein Riss ist.“ Bevor es kommende Woche dann gleich zu Titelmitfavorit TASV Hessigheim geht.