Bei einem schweren Erdbeben vor der chilenischen Küste sind mindestens fünf Menschen gestorben. Foto: dpa

Vier Jahre nach dem verheerenden Beben in Südchile wurde der Norden Chiles schwer erschüttert. Der Küstenstreifen wurde wegen eines Tsunami-Alarms evakuiert. Mindestens fünf Menschen kamen um.

Vier Jahre nach dem verheerenden Beben in Südchile wurde der Norden Chiles schwer erschüttert. Der Küstenstreifen wurde wegen eines Tsunami-Alarms evakuiert. Mindestens fünf Menschen kamen um.

Santiago de Chile - Nach dem schweren Erdbeben in Chile hat Präsidentin Michelle Bachelet drei Regionen im Norden des Landes zum Katastrophengebiet erklärt. Das Militär solle den Betroffenen dort helfen, aber auch Plünderungen vermeiden, sagte sie in der Nacht zum Mittwoch in einer Fernsehansprache. „Es sind die notwendigen Maßnahmen getroffen worden, um die Bürger zu schützen“, erklärte sie. Die Zahl der Toten gab Bachelet mit fünf an. Bislang sei alles unter Kontrolle: „Das Land hat die ersten Stunden dieses Notfalls gut gemeistert.“

Das Beben am Dienstagabend hatte eine Stärke von 8,2. Das Epizentrum lag in rund 39 Kilometern Tiefe im Meer, rund 100 Kilometer vor der Küste der Stadt Iquique, wie die chilenische Erdbebenwarte CSN mitteilte. Die Behörden gaben eine Tsunami-Warnung heraus und ordneten Evakuierungen an der nordchilenischen Küste an. Hunderttausende Menschen brachten sich in höher gelegenen Gebieten in Sicherheit. Für den Süden Chiles wurde die Tsunami-Warnung inzwischen wieder aufgehoben.

Erdbeben kommen in dem südamerikanischen Andenland häufiger vor. Zuletzt waren am 27. Februar 2010 bei einem Beben der Stärke 8,8 in Südchile mehr als 500 Menschen umgekommen. In Nordchile waren dagegen seit dem 19. Jahrhundert keine Erdbeben dieser Stärke verzeichnet worden. In den vergangenen Wochen hatte rund 400 schwächere Beben das Gebiet erschüttert. Chile befindet sich an der Kontaktgrenze der tektonischen Nazca-Platte mit der südamerikanischen Platte.