Andreas Wick ist Trainer der neuen Spielgemeinschaft. Foto: privat

Die Fußball-A-Ligisten aus Steinheim und Erdmannhausen bilden künftig eine Spiel-gemeinschaft.

Steinheim/Erdmannhausen - Die Spatzen pfiffen es ja bereits seit geraumer Zeit von den Dächern, nun ist es offiziell: Die beiden Fußball-A-Ligisten GSV Erdmannhausen und TSG Steinheim werden ab der nächsten Saison eine Spielgemeinschaft bilden. Aus den beiden Mannschaften werden dann das erste und zweite Team des „TSGSV“, wie es auf dem Logo steht. Der offizielle Name lautet aber SGM Steinheim-Erdmannhausen. Doch eines ist schon klar: Die SGM-Mannschaften werden nicht beide in der Kreisliga A spielen. „Es ist ein Zusammenschluss von zwei ersten Mannschaften. Dadurch verliert eine ihren Startplatz“, erklärt Sascha Held, Abteilungsleiter des GSV Erdmannhausen. Das ist komplett unabhängig davon, ob die aktuelle Saison abgebrochen oder doch noch zu Ende gespielt wird, was derzeit eher unwahrscheinlich ist.

Der „Hochzeit“ der beiden Vereine war quasi eine sechsjährige „Verlobungszeit“ vorausgegangen: Seit 2014 existiert von der C- bis zur A-Jugend bereits eine Spielgemeinschaft, nun kommen also die Aktiven dazu. Eigentlich ist dies nur eine logische Fortführung. „Direkt aus der Jugend den Sprung in die Kreisliga A zu schaffen, ist sehr schwer. Da wir seit der Saison 2018/19 keine zweite Mannschaft mehr haben, hatten wir eine sehr hohe Ausfallquote“, sagt Thomas Joos, Abteilungsleiter des TSG Steinheim. Das heißt: Viele Jugendliche, die es nicht in die A-Liga-Mannschaft schafften, hatten keine Spielmöglichkeit mehr und wechselten entweder den Verein oder hörten ganz auf. „In Erdmannhausen sieht es ähnlich aus, nachdem wir unsere zweite Mannschaft im Sommer 2019 ebenfalls abgemeldet haben“, berichtet Sascha Held.

Das Trainerteam für die Spielgemeinschaft steht inzwischen auch. Die erste Mannschaft wird Andreas Wick übernehmen, hier in der Region vielleicht einigen noch bekannt durch sein kurzes Gastspiel beim FC Marbach im Frühjahr 2018. Sein Co-Trainer hat ebenfalls FC-Vergangenheit: José Carneiro war unter anderem schon für die Marbacher Zweite zuständig. Die zweite Mannschaft der künftigen Spielgemeinschaft betreut Timo Schlayer, der zuletzt als Trainer bei der SGM Sachsenheim war und mit dieser in die Kreisliga A aufgestiegen ist. Und das Torwarttraining für beide Teams leitet Florian Eissler, der auch schon als Cheftrainer des GSV tätig gewesen ist. „Alle Trainer sind sehr qualifiziert und mit entsprechenden Lizenzen“, betont Thomas Joos.

Bei den sportlichen Zielen bestehe die erste große Aufgabe darin, beide Teams zusammenzuführen. „Und dann wird es zunächst darum gehen, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben“, sagt Philipp Fies, derzeit Sportlicher Leiter des TSG. „Aber natürlich kann man davon ausgehen, dass man nach der Zusammenführung von zwei Teams, die zuletzt gegen den Abstieg gespielt haben, eine bessere Mannschaft bekommt. Ob das dann mittelfristig reicht, um auch mal weiter oben anzugreifen, wird sich zeigen. Wir müssen einen Schritt nach dem anderen machen.“ Sollte übrigens die zweite Mannschaft sich als so stark erweisen, dass sie den Aufstieg aus der B-Liga schafft, dann könnten auch zwei Teams des „TSGSV“ in der Kreisliga A spielen – dann allerdings in verschiedenen Staffeln.

Als „überwältigend“ bezeichnet Sascha Held die Resonanz der Spieler auf die künftige Spielgemeinschaft. „Wir hatten ja damit gerechnet, dass wir dadurch einige Abgänge haben werden. Aber nahezu alle sind begeistert davon und wollen den Kampf annehmen. Wir haben jetzt endlich wieder eine interne Konkurrenzsituation. Das bringt auch viel mehr Zug ins Training“, freut sich Held. Thomas Joos bestätigt diese Stimmungslage auch für die Steinheimer Seite.

Als recht einfach zu beantworten erwies sich die Frage nach der Trikotfarbe. Der TSG spielte bislang in weißen Trikots und blauen Hosen, der GSV in blauen Trikots und weißen Hosen. „Es bleibt also bei blau und weiß“, sagt Sascha Held lachend. Welcher Sponsor auf den Trikots seinen Namenszug drucken wird, diese Frage ist dagegen noch nicht geklärt. „Da sind wir in Gesprächen. Wir möchten natürlich möglichst alle Partner beider Vereine auch künftig mit an Bord haben“, sagt Fies.

Was die Arbeit hinter den Kulissen betrifft, so sind hier die Aufgaben bereits auf mehrere Gruppen verteilt. Die Angst, dass zu viele Köche womöglich den sprichwörtlichen Brei verderben könnten, haben die Beteiligten nicht. „In Zeiten, in denen es eh immer schwieriger wird, Leute für ein Ehrenamt zu begeistern, sind wir über jeden froh, der mit anpackt“, sagt Thomas Joos und fügt hinzu: „Wir gehen ja nicht blauäugig in diese Spielgemeinschaft. Die Vereine bleiben autark, und es gibt eine mehrseitige Vereinbarung, in der die Details und Zuständigkeiten geklärt sind. Ich denke, dass da im Vorfeld von den Beteiligten eine sehr gute Arbeit geleistet wurde. Wir gehen jedenfalls optimistisch in die neue Saison.“