Zutritt verboten! Kurz nach den verheerenden Explosionen 2014 wurden die Bewohner des Örtchens Vrbetice evakuiert. Die Kreml-Agenten Ruslan Boschirow (links) und Alexander Petrow 2018 nach dem Skripal-Anschlag. Foto: imago//Dalibor Gluck

Tschechien verdächtigt Russland der Sabotage und des Terrorismus. Es geht um die Sprengung eines Munitionsdepots im Jahr 2014. Die Spur führt zu zwei Agenten des Kremls. Sie sind nur allzu bekannt.

Prag - Jakub Kulhanek ist ein Mann, wie er unscheinbarer kaum sein könnte. 36 Jahre alt, schmächtig, oft blass um die Nase, mit dünnem blondem Haar. Ausgelaugt wirkt er, trotz seiner jungen Jahre. Man vermutet in diesem Kulhanek vieles, nur keinen Karrierediplomaten. Doch der Mann führt seit Mittwoch das tschechische Außenministerium. Er hat in Washington und Prag internationale Beziehungen studiert und früh Erfahrungen im Sicherheitsapparat gesammelt. Da ist man auf vieles vorbereitet. Aber kann dieser Kulhanek auch einen „Kalten Krieg“ mit dem Kreml führen?