Trump will den Freihandelsvertrag TPP an seinem ersten Tag im Amt stoppen. Deshalb ist Japans Premier Shinzo Abe ist von den USA bitter enttäuscht. Foto: DPA

Der künftige US-Präsident Donald Trump hat das Ende des transpazifischen Freihandelsvertrages TPP ausgerufen. Damit ist auch das Freihandelsabkommen TTIP zwischen den USA und Europa erledigt. Doch zum Jubeln besteht kein Anlass, meint unser Kommentator Michael Weißenborn.

Stuttgart - Für die einen ebnet Freihandel den Weg zu mehr Wohlstand. Für die anderen ist er der Quell allen Übels auf dieser Welt. Letztere dürfen sich jetzt freuen. Denn der künftige US-Präsident Donald Trump hat das transpazifische Handelsabkommen TPP beerdigt. Inmitten vieler Unsicherheiten über die Politik des neuen Mannes im Weißen Haus, eine der wenigen Gewissheiten.

Das Ende des Pazifik-Vertrages beseitigt auf einen Schlag das wirtschaftliche Fundament der überschätzten strategischen Neuausrichtung Barack Obamas nach Asien. Vor allem die Chinesen freuen sich und werden nun bei den elf von Washington verprelleten Pazifik-Anrainern für ihren eigenen Handelsvertrag werben.

Außerdem ist damit sicher auch das vielgeschmähte Freihandelsabkommen TTIP der USA mit den Europäern vom Tisch. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, lange ein TTIP-Befürworter, dann ein Wendehals, kann aufatmen – und ohne dieses leidige Thema in den Wahlkampf ziehen. Doch sollten sich die USA auch von Europa abschotten, hätte die Alte Welt ein echtes Problem. Und keineswegs nur ein wirtschaftliches. Denn Europa fehlt die Geschlossenheit, um mit einer eigenen liberalen Ordnung dagegen zu halten.