US-Präsident Donald Trump unterzeichnet ein Dekret, mit dem er die Trennung der Migrantenkinder von ihren aufgegriffenen Eltern verfügt. Neben ihm Heinatschutzministerin Kirstjen Nielsen. Foto: AP

Mit Kindern werden in der Politik oft Emotionen geschürt. Dabei ist leidenschaftliche Vernunft nötig, meint unser Kommentator Michael Weißenborn.

Stuttgart/Washington - Kleinkinder in Käfigen, die auf dünnen Matratzen unter Metallfolien schlafen. Kinder, die weinend nach Mama und Papa rufen. Eine schluchzende Mutter, die erzählt, wie ihr die Tochter entrissen wurde, als sie sie gerade stillte. Das waren Bilder und Sound einer „Null-Toleranz“-Politik, bei der seit Wochen an der US- Südgrenze Kinder von ihren Migranten-Eltern getrennt wurden – grausam und barbarisch selbst nach den Standards der Trump-Regierung. Der moralische Aufschrei in der US-Öffentlichkeit, darunter viele Konservative, und weltweit war so groß, dass Donald Trump zum Rückzug blasen musste.